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Aus: Ausgabe vom 09.12.2025, Seite 3 / Abgeschrieben

Rote Hilfe fordert Freilassung von Mumia Abu-Jamal

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Auf einer Kundgebung für Mumias Freiheit vor dem Gerichtsgebäude in Philadelphia (17.5.2007)

Die Solidaritätsvereinigung Rote Hilfe fordert anlässlich des 44. Jahrestages der Verhaftung von Mumia Abu-Jamal die Freilassung des Journalisten und Bürgerrechtsaktivisten:

Am 9. Dezember 2025 ist es genau 44 Jahre her, dass der afroamerikanische Journalist und ehemalige Black-Panther-Aktivist Mumia Abu-Jamal verhaftet wurde – und bis heute nicht mehr freikam. Der Fall ist ein klassisches Beispiel für politische Justiz gegen einen linken Aktivisten und unbequemen Reporter. Bis heute rächen sich die US-amerikanischen Repressionsorgane für Mumia Abu-Jamals engagierte antirassistische und mediale Arbeit.

Der Verhaftung am 9. Dezember 1981 folgte ein offen rassistischer und politisch motivierter Prozess, der mit dem Todesurteil endete. Vorgeworfen wurde ihm, bei einem nächtlichen Schusswechsel, bei dem er selbst schwer verletzt wurde, einen Polizisten getötet zu haben. (…)

Zwar konnten internationale Proteste die jahrzehntelang drohende Hinrichtung schließlich abwenden, so dass der Journalist seither im »Normalvollzug« ist, doch Justiz und Behörden blockieren bis heute die Wiederaufnahme des Verfahrens.

(…) Inzwischen dringend notwendige medizinische Behandlungen und eine angemessene Gesundheitsversorgung werden ihm ebenso verweigert wie ausgewogene Ernährung, die der 71jährige benötigt. Die Linie seitens der Repressionsbehörden scheint klar zu sein: Mumia Abu-Jamal wird nicht offiziell hingerichtet – er soll auf Raten hinter Gittern sterben. (…)

»Nach 44 Jahren in Haft ist Mumia Abu-Jamal der wohl bekannteste politische Langzeitgefangene der Vereinigten Staaten. Der offensichtlich rassistische Prozess, der von einer bis heute anhaltenden medialen Hetzkampagne gegen den linken Journalisten und Aktivisten begleitet wurde, ist ein lehrbuchhaftes Beispiel für politische Justiz«, erklärte Hartmut Brückner vom Bundesvorstand der Roten Hilfe e. V. »Wir als Rote Hilfe e. V. setzen uns schon seit Jahrzehnten für die Wiederaufnahme des Verfahrens und vor allem für seine Freiheit ein. 44 Jahre sind 44 Jahre zuviel – Mumia Abu-Jamal muss umgehend freigelassen werden!«

Die Internationale Liga für Menschenrechte nimmt mit Verwunderung die für den 10. Dezember 2025 angekündigte Verleihung des Friedensnobelpreises an die Venezolanerin María Corina Machado Parisca zur Kenntnis:

Das Vorstandsmitglied Claus Förster erklärte heute: »Machado hat zuletzt öffentlich eine Invasion der Vereinigten Staaten von Amerika in ihr Heimatland gefordert, um die von ihr abgelehnte Regierung abzusetzen. Eine solche kriegerische Handlung wäre ein Angriffskrieg. Sie würde eine schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts darstellen, insbesondere des Gewaltverbots und der Achtung vor der Souveränität anderer Staaten. Gleiches gilt für die Angriffe der USA auf Schiffe vor der Küste Venezuelas und im Atlantik, bei denen mindestens 80 Menschen getötet wurden.«

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Machado widerspricht diametral den Vorgaben Alfred Nobels, der den Preis Menschen widmete, die auf die »Verbrüderung der Völker« und die »Abschaffung oder Verminderung stehender Heere« hinwirkten. (…)

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