Crumbach erwägt Kandidatur für BSW-Bundesvorsitz
Potsdam. Brandenburgs stellvertretender Ministerpräsident und Finanzminister Robert Crumbach erwägt eine Kandidatur für den Bundesvorsitz oder -Vizevorsitz des BSW. Das sagte er dpa am Dienstag. Zur Begründung führt Crumbach an, den Fokus stärker auf Ostdeutschland lenken zu wollen. Beim Parteitag am Wochenende in Magdeburg wird die neue Bundesspitze gewählt. Parteigründerin Sahra Wagenknecht hatte angekündigt, den Bundesvorsitz ihrer Partei abzugeben. Sie will in führender Position eine Grundwertekommission in der Partei aufbauen und leiten. Der Parteivorstand schlägt die bisherige Kovorsitzende Amira Mohamed Ali und den Europaabgeordneten Fabio De Masi als künftige Doppelspitze vor. Für den Vizeposten hat der Vorstand Friederike Benda vorgeschlagen, die stellvertretende Parteivorsitzende und Landesvorsitzende des BSW in Brandenburg.
Inhaltlich steht Crumbach für die Richtung im BSW, für die nicht ein oppositionelles Profil, sondern vor allem das Mitregieren im Fokus steht. Im Streit über das Abstimmungsverhalten bei der Entscheidung über die Medienstaatsverträge im Potsdamer Landtag war Crumbach erst im November vom Vizevorsitzenden der BSW-Fraktion, Christian Dorst, aufgefordert worden, aus der Fraktion auszutreten, weil er, anders als die Fraktion, den Verträgen zustimmte.
»Es gibt einen Grunddissens: Will man gestalten oder will man kritisieren«, sagte Crumbach der Welt. Er wolle »unsere Gesellschaft besser machen und dafür meine Gestaltungsmöglichkeiten in der Regierung nutzen. Damit erreicht man am Ende mehr.« Er ziehe ein positives Fazit nach einem Jahr in der Koalition. Andere Stimmen im BSW machen dagegen unter anderem den schnellen Eintritt in die Landesregierungen in Thüringen und Brandenburg für den Einbruch in den Umfragen und den Nichteinzug in den Bundestag verantwortlich. (dpa/jW)
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