Langsamere Ausdehnung des Alls
Seoul. Jahrzehntelang galt es als gesichertes Wissen, dass sich die Ausdehnung des Weltalls nach dem Urknall immer weiter beschleunigt. Verantwortlich dafür sei die sogenannte dunkle Energie, eine der Gravitation entgegenwirkende Kraft, die aber bislang nur hypothetisch angenommen wird. Um die Geschwindigkeit der kosmischen Expansion nachzuvollziehen, wurden bislang hauptsächlich Supernovae eines bestimmten Typs (1a) als Maßstab herangezogen. Anhand dieser relativ standardisiert ablaufenden Sternenexplosionen lässt sich die Rotverschiebung am besten beobachten, die ein Beweis für die Ausdehnung des Universums ist. Wie das Wissenschaftsportal Scinexx berichtet, hat nun jedoch ein Team um Junhyuk Son von der Yonsei-Universität in Seoul herausgefunden, dass diese Art von Supernova nicht regelmäßig abläuft und ihre Helligkeit von dem Alter des Sternensystems, in dem sie vorkommen, abhängt. Wenn das stimmt, wären viele bisherige Entfernungsmessungen falsch. Tatsächlich deuten durch die neuen Befunde korrigierte Datensätze darauf hin, dass sich die Ausdehnung des Universums bereits verlangsamt. Laut Young-Wook Lee, einem Koautor der Studie, könnte diese Erkenntnis zu einem Paradigmenwechsel in der Kosmologie führen. (jW)
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