Naziparvenü des Tages: Jewgen Karas
Von Susann Witt-Stahl
»London Calling« hieß es diese Woche für den ukrainischen Nazianführer Jewgen Karas. Chatham House, eine der renommiertesten Denkfabriken zur Analyse internationalen Zeitgeschehens weltweit, mit König Charles III. als Schirmherr, konsultierte ihn als Berater für den suboptimal verlaufenden Stellvertreterkrieg gegen Russland: Auf der Konferenz über das »Schlachtfeld um die Zukunft Europas« sollte Karas »Expertisen« über »militärtechnologische Erkenntnisse« für die NATO aus dem Ukraine-Krieg liefern.
Das letzte Aufgebot? Als Qualifikationen für die Strategieentwicklung militärisch-industrieller Komplexe hat Karas jedenfalls nur Nase-brechen und Unterkieferausrenken zu bieten: Bis 2020 war er Chef der Neonazischlägerbande »C 14«, die als Jugendorganisation der faschistischen Swoboda-Partei fungierte – berüchtigt für Prügelorgien gegen Linke, Roma und Schwule und wahrscheinlich für den Mord an dem ukrainischen Journalisten Oles Busina 2015 verantwortlich.
Nach dem Maidan-Coup 2014 veranstaltete Karas Menschenjagden auf »prorussische« Dissidenten mit dem Kiew-2-Sonderpolizeibataillon. Der Ukraine-Krieg bescherte dem Kiewer mit Kernkompetenz Hitlerverehrung 2024 den (un-)aufhaltsamen Aufstieg zum Kommandeur des 413. Regiments für unbemannte Systeme (»Raid«), das eine Einheit unterhält, die nach dem banderistischen »Nachtigall«-Bataillon der deutschen Wehrmacht benannt ist.
Nach seinem Panelauftritt posierte Karas auf Instagram im feinen Zwirn vor dem Chatham-Logo. »Links von mir sitzt ein Träger des höchsten Ordens des Britischen Empires.« Der Parvenü kann vor Glück kaum fassen, dass er die gleiche Luft wie der Exvizekommandeur der Spezialeinheiten der Royal Marines Justin Hedges atmen durfte. Doch Herrschaften wie Hedges werden für einen wie Karas nach dem Krieg nicht einmal Verwendung als Türsteher haben.
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Leserbrief von A.G. (16. November 2025 um 00:01 Uhr)Woooow, ein Bericht hierüber in deutscher Sprache in der deutschen Tagespresse! Ich dachte echt, ich krieg das nur mit über RT oder eben »live« über Chatham House. Danke, danke, danke, SWS. Wer die Namen der übrigen Geisteskranken wissen will plus das Einführungsgespräch der ganzen Clownerie, hier: War in Ukraine: The battleground for the future of Europe Ukraine’s internal dynamics and evolving needs bear important lessons for Europe as the continent adapts to a shifting global landscape. 40 min. https://www.chathamhouse.org/events/all/research-event/war-ukraine-battleground-future-europe
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