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Aus: Ausgabe vom 03.11.2025, Seite 7 / Ausland
Mittelamerika

Farbrevolution in Honduras

Linke Präsidentin warnt vor geplantem Wahlbetrug
Von Thorben Austen, Quetzaltenango
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Die Libre-Partei der scheidenden Präsidentin Castro will Honduras in den Sozialismus führen (Tegucigalpa, 10.10.2025)

Rund einen Monat vor den Wahlen in Honduras hat Präsidentin Xiomara Castro eine »Verschwörung« verurteilt, die einen »Wahlputsch provozieren« wolle. Die Staatschefin von der linken Libre-Partei begründet ihre Aussagen mit Audioaufnahmen, die Generalstaatsanwalt Johel Zelaya präsentiert hat. Demnach sollen die Beraterin der Wahlbehörde CNE, Cossette López, der Fraktionschef der rechten Nationalen Partei, Tomás Zambrano, und ein namentlich nicht bekannter Militärangehöriger über Möglichkeiten einer Wahlmanipulation gesprochen haben.

Laut Agentur Europa Press (EP) habe López von einem Szenario gesprochen, in dem aus der Wahlbehörde selbst heraus erklärt würde, dass die Abstimmung »nicht ordnungsgemäß verlaufen ist«. Sie habe außerdem vorgeschlagen, »die Leute aus der Botschaft (der USA) und internationale Organisationen zu nutzen. Wichtig sei, dass bekanntgegeben werde, dass (der Kandidat der Liberalen Partei) Salvador Nasralla gewinnt und nicht Rixi Moncada«, die von Libre als Castro-Nachfolgerin designiert wurde. Die entsprechenden Aufnahmen seien der Staatsanwaltschaft von einem weiteren Mitglied des Wahlrates, Marlon Ochoa, übergeben worden, wie EP berichtet. López und Zambrano bestritten ihre Echtheit. Sie seien »völlig gefälscht, manipuliert und mit künstlicher Intelligenz bearbeitet«, erklärte López gegenüber der Agentur Fuerza Informativa Azteca. Die Staatsanwaltschaft versicherte dagegen, dass die Audios »authentisch sind, einen Zusammenhang haben und sich in unserer Obhut befinden«.

Die Wahlen am 30. November werden mit Spannung erwartet. Vor vier Jahren konnte Libre mit einem hohen Wahlsieg die zwölfjährige Herrschaft der Nationalen Partei beenden, die seit einem Putsch 2009 das Land regiert hatte. Die Wahlen 2013 und 2017 waren von Betrugsvorwürfen zugunsten der Nationalen Partei überschattet. Für diese kandidiert bei dem bevorstehenden Urnengang Nasry Asfura, Exbürgermeister der Hauptstadt Tegucigalpa. Castro darf laut Verfassung kein zweites Mal antreten.

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