Anno … 42. Woche
1915, 14. Oktober: Bulgarien tritt an der Seite der Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Die Verbündeten gewähren dem Land Kriegsanleihen und geben die Zusage, der Annexion ganz Mazedoniens keinen Widerstand entgegenzusetzen.
1940, 15. Oktober: In New York wird Charlie Chaplins Film »Der große Diktator« uraufgeführt. Die beißende Satire auf Adolf Hitler und den deutschen Faschismus gipfelt in einer sechsminütigen Nonsensrede des Diktators Hynkel. Chaplins Werk leistet einen wichtigen Beitrag zur inneramerikanischen Debatte um den Kriegseintritt der USA. In Westdeutschland wird er erst 1958 gezeigt.
1945, 15. Oktober: Der ehemalige Ministerpräsident des Vichy-Regimes, Pierre Etienne Laval, wird in Paris zum Tode verurteilt und hingerichtet. In einem dreistündigen Plädoyer verteidigt der Angeklagte seine Politik als notwendig für den Erhalt der Republik. Der Antisemit und Antikommunist Laval hatte während seiner Regierungszeit Judendeportationen und die Zwangsaushebung von französischen Arbeitskräften angeordnet.
1945, 18. Oktober: In Venezuela siegt ein Volksaufstand unter Führung der bürgerlich-demokratischen Accíon Democrática. Rómulo Betancourt, einer der Führer der Partei, bildet eine Übergangsregierung, den Revolutionären Regierungsrat. 1946 wird ein neues Erdölgesetz verabschiedet, das die ausländischen Monopolkonzerne dazu verpflichtet, die Hälfte ihres Profits an Venezuela abzugeben.
1950, 19. Oktober: Die Volksrepublik China greift auf seiten Nordkoreas in den Koreakrieg ein und entsendet ein 200.000 Soldaten starkes Heer. Zwischen dem 25. Oktober und dem 4. November schlägt die chinesische 13. Armee das 2. Korps der Südkoreaner und die 1. US-Kavalleriedivision in einer Reihe von Gefechten und vernichtet die rechte Flanke der 8. US-Armee. Nach diesem Erfolg unterstützt auch die Sowjetunion die nordkoreanischen Kräfte. Stalin entsendet einige Jagdfliegereinheiten mit Flugzeugen vom Typ MiG-15.
1970, 13. Oktober: Die afroamerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis wird unter dem Vorwurf des Mordes, der Entführung und Verschwörung in New York im Zusammenhang mit dem Fall der Soledad Brothers verhaftet. Gegen die Festnahme erhebt sich eine internationale Protestwelle; zahlreiche Intellektuelle unterstützten den von Georg Lukács verfassten Aufruf »Für Angela«. 1972 wird Davis freigesprochen.
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