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Aus: Ausgabe vom 30.09.2025, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Automobilbranche

First Brands brankrott

US-Autozulieferer beantrag Insolvenz
Von David Maiwald
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Der Autozulieferer sorgt für Spannungen im US-Kreditgeschäft

Der US-Autozulieferer First Brands ist insolvent. Das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Ohio habe am Sonntag abend (Ortszeit) Gläubigerschutz beantragt, berichteten Washington Post und Financial Times am Montag übereinstimmend. First Brands habe dabei Verbindlichkeiten in drastischer Höhe offengelegt, ohne sie jedoch konkret zu beziffern. Der Schuldenstand belaufe sich auf einen geschätzten Betrag zwischen zehn und 50 Milliarden US-Dollar, während die liquiden Mittel auf höchstens zehn Milliarden US-Dollar (rund 8,5 Milliarden Euro) geschätzt wurden. Die Insolvenz sei »einer der spektakulärsten Zusammenbrüche der letzten Jahre«, hieß es.

Der Insolvenzantrag des Unternehmens sei nötig geworden, weil eine Bank, die selbst Gläubiger von First Brands ist, Gelder des Unternehmens bei einer Überweisung beschlagnahmt hatte. Mehr als ein Dutzend Zweckgesellschaften hatten zuvor Insolvenzanträge eingereicht, unterschrieben von First-Brands-Chef Patrick James. Sie alle hätten von dem Autozulieferer garantierte Kredite aufgenommen, hieß es. Weiteren Gläubigern der Gruppe drohten nun drastische Ausfälle; die undurchsichtigen, ausgelagerten Schulden könnten jedoch noch weitere Fehlbeträge in Milliardenhöhe zutage fördern, schätzte die Financial Times am Montag.

Noch im März hatte First Brands seinen Geldgebern mitgeteilt, man habe langfristige Schulden mit einem Volumen von 5,9 Milliarden US-Dollar angehäuft. Der Autozulieferer hatte sich der Washington Post zufolge am Sonntag einen Betrag von gut einer Milliarde US-Dollar gesichert, um seinen Betrieb zunächst weiterzuführen. Die ausgelagerten Finanzierungen würden nun durch einen im Rahmen des Insolvenzverfahrens einzusetzenden Sonderausschuss untersucht.

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