Nachschlag: Red & Retcon

Irgendwann stand »The Blacklist« selbst auf der Blacklist. Irgendwann – vielleicht schon inmitten der ersten Staffel, man erinnerte es nicht mehr, weil sich Folge an Folge an Folge reihte und die eigentlich ganz nette Prämisse gleitend, doch unsanft dahinschied in stets neuen Twists und Reveals – irgendwann jedenfalls konnte man diesen Bullshit um Red, Liz und die anderen Idioten nicht mehr sehen. Das Problem dieser Serie war eigentlich ein Problem der Serie, als Genre jetzt. Sofern es übergreifende Handlung anstrebt, funktioniert serielles Erzählen nur dann, wenn der große Plan von Beginn an intendiert war. Das allerdings erfordert eine Planungssicherheit über die Staffeln hinweg, mit der die stets von Absetzung bedrohte Produktion nicht rechnen kann. Folglich müssen bei jeder neuen Season weitere vorgeblich schon immer im Setting schlummernde Geheimnisse kreiert werden, die selbst der beste Drehbuchautor nicht so hineinschreiben kann, dass die früheren Folgen retrospektiv sinnvoll bleiben. (fb)
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