Gegründet 1947 Donnerstag, 28. August 2025, Nr. 199
Die junge Welt wird von 3019 GenossInnen herausgegeben
Online Extra
27.08.2025, 19:56:10 / Ausland

Israel verlangt Rücknahme von Bericht über Hungersnot in Gaza

Nahostkonflikt_Dscha_87043413.jpg
Menschen in Dschabalia stehen an einer Lebensmittelausgabestelle an (19.5.2025)

Tel Aviv/Gaza. Israel hat die Autoren eines Berichts über die Hungersnot im Gazastreifen aufgefordert, diesen unverzüglich zurückzuziehen. Der Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, Eden Bar Tal, nannte den Bericht am Mittwoch »gefälscht«. Er warf der IPC-Initiative (Integrated Food Security Phase Classification) vor, durch methodische Verstöße ein politisch motiviertes Ergebnis herbeigeführt zu haben.

Sollte innerhalb von zwei Wochen kein neuer Bericht vorgelegt werden, wolle Israel den Geldgebern des IPC seine »Beweise« für die Fehlerhaftigkeit vorlegen und diese auffordern, ihre finanzielle Unterstützung der Initiative einzustellen. Der Bericht sei »zutiefst fehlerhaft, unprofessionell« und entspreche nicht den Standards, die von einer »internationalen Organisation erwartet werden, die mit einer so schweren Verantwortung betraut ist«, schrieb Bar Tal in einem Brief an den IPC-Programmdirektor Jose Lopez. Israel lehne den Bericht kategorisch ab.

Die IPC-Initiative - deren Mitglieder knapp zwei Dutzend Organisationen der Vereinten Nationen sowie Hilfsorganisationen sind - hatte vergangene Woche erklärt, die für eine Hungersnot notwendigen Kriterien seien im Regierungsbezirk Gaza, in dem auch die Stadt Gaza liegt, erfüllt. Das Leben von 132.000 Kindern unter fünf Jahren sei wegen Unterernährung bedroht. (dpa/jW)

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Ausland

                                                                 Aktionsabo: 75 Ausgaben für 75 Euro