Flächenbrand des Tages: Massenabschiebungen
Von Niki Uhlmann
Als Donald Trump sein Präsidentenamt mit den Worten »Drill, baby, drill« antrat, muss er schon geahnt haben, dass die US-amerikanischen Ölvorräte nicht ausreichen würden, um sämtliche Brandherde der zerrütteten Staaten durch freimütiges Hinzukübeln des schwarzen Goldes anzuheizen. An Löscharbeiten dürfte Trump jedenfalls nicht interessiert sein, ist Wasser doch spätestens seit seiner Anordnung, vermeintlich restriktive Vorschriften für Wasserdruck und Energieeffizienz aufzuheben, vor allem für sein Toupet vorgesehen, das unter der Dusche einfach nicht nass werden wollte, was ihn zur Weißglut brachte.
Lichterloh brennen nunmehr etliche Wälder im Herzen des Imperialismus. Das hat die ungleich emphatischer glühenden Dienstrassisten der Zoll- und Grenzschutzbehörde der USA am Donnerstag allerdings nicht davon abgehalten, insgesamt 44 Feuerwehrleute eines privaten Löschkonzerns im Bundesstaat Washington inmitten der Brandbekämpfung festzusetzen, 42 von ihnen kurzerhand zu feuern und zwei für illegal Befundene festzunehmen. Bevor ein Ausländer ihn löscht, lässt ein echter Ami den heimischen Wald offenbar lieber abfackeln. Da ist selbst das völkische Gedankengut Deutschlands weiter: »Umweltschutz ist Heimatschutz.«
Trump, von Geburt an Bourgeois, ist indes kein gebranntes Kind, scheut also das Feuer nicht. Nur ist, wer sich nie an etwas verbrannt hat, wahrscheinlich kein heroischer Feuerwehrmann, kann eben nur Feuerwehr spielen. Das macht Trump, indem er sich Probleme ausdenkt, die nur ihn und seine Günstlinge betreffen, deren Lösung aber reale Probleme anheizt, die wiederum andere ausbaden dürfen, sofern dafür noch das Wasser reicht. Feuer aber kann nichts als brennen. Das wird die Amis früh genug kalt erwischen, sie bestenfalls antreiben, ihren Herren etwas Feuer unterm Hintern zu machen.
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