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Aus: Ausgabe vom 19.08.2025, Seite 8 / Abgeschrieben

Aufruf zur Großkundgebung »All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid!«

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Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Medico International ruft in einer Erklärung vom Montag für den 27. September in Berlin zur Teilnahme an einer Großkundgebung gegen israelische Kriegsverbrechen in Gaza auf:

Während die israelische Armee in Gaza einen Genozid verübt, spricht die Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ganz offen davon, die noch überlebende palästinensische Bevölkerung aus dem Gebiet zu vertreiben. Das Leid der Menschen ist ungebrochen. Aus diesem Grund findet am Samstag nachmittag, dem 27. September 2025, eine künstlerische Solidaritätskundgebung unter dem Namen »All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid!« auf der Wiese vor dem Deutschen Bundestag statt.

Die bundesweite Großkundgebung geht auf die Initiative der palästinensischen Aktivisten Basem Said (Pädagoge; Teil der Berliner palästinensischen Community), Jules El-Khatib (Hochschuldozent; über 20 Familienmitglieder in Gaza verloren), Iman Abu El Qomsan (Ingenieurin; über 80 Familienmitglieder in Gaza verloren) und Amal Hamad (Vorsitzende Deutsch-Palästinensischer Frauenverein) sowie auf die Initiative von Michael Barenboim (Musiker; Professor an der Barenboim-Said-Akademie) zurück.

Bei der Veranstaltung treten Bands und Musiker wie K.I.Z., Pashanim und Ebow auf, um ein künstlerisches Zeichen für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel zu setzen. Im Zentrum stehen Redebeiträge, die die Stimmen der Betroffenen hörbar machen und die menschenunwürdigen Zustände in Gaza skandalisieren. Veranstaltet wird sie von der Palästinensischen Gemeinde Deutschland, Eye4Palestine sowie Medico International und Amnesty International.

Die Initiatoren und Veranstalter verweisen nachdrücklich auf das Gebot der Hilfe und der Solidarität. Sie fordern, der Politik der Entmenschlichung der Palästinenser eine Politik der Menschenrechte entgegenzusetzen.

Basem Said, Pädagoge und engagiert in der palästinensischen Community in Berlin, teilt mit: »Die Welt darf nicht tatenlos zusehen, während in Gaza Menschen systematisch ausgehungert, vertrieben und getötet werden. Nicht nur Künstler:innen, sondern wir alle müssen Bewusstsein schaffen und gemeinsam Solidarität zeigen, die politische und mediale Grenzen überwindet.«

Tsafrir Cohen, Geschäftsführer von Medico International, betont: »Die Gleichgültigkeit gegenüber dem massenhaften Töten hat auch hier Konsequenzen. Mit jedem weiteren Kriegstag in Gaza stirbt auch ein Teil unserer Menschlichkeit. Wir alle müssen über Gaza sprechen und für Gaza handeln. Nicht eines Tages, sondern jetzt.«

Christian Mihr, stellvertretender Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, fordert: »Mit vielen tausend Menschen wollen wir deutlich machen: Die deutsche Bundesregierung handelt mit Blick auf Israel und Palästina nicht in unserem Namen und nicht im Namen der Mehrheit der Menschen in Deutschland. Sie muss nach dem überfälligen Stopp der Genehmigungen neuer Rüstungsexporte nach Israel auch bereits bewilligte Ausfuhren aussetzen, weitere wirksame Taten folgen lassen und die Kriegsverbrechen der israelischen Armee endlich beim Namen nennen!«

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