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Aus: Ausgabe vom 18.08.2025, Seite 1 / Ausland
US-Armee

Säbelrasseln in der Karibik

US-Präsident Donald Trump verlegt Kriegsmarine nach Lateinamerika. Drogenkrieg als Vorwand
Von Volker Hermsdorf
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Im Pentagon, dem Sitz des US-Verteidigungsministeriums, werden die militärischen Fäden gezogen

Während US-Präsident Donald Trump vorgab, sich beim Gespräch über die Ukraine mit Wladimir Putin in Alaska für den Frieden einzusetzen, rasseln seine Generäle in der Karibik mit den Säbeln. Das Südkommando der US-Streitkräfte verlegte Ende der Woche mehr als 4.000 Marines in die Gewässer um Lateinamerika und die Karibik. Zu der Militäroperation gehören laut CNN ein atomgetriebenes Angriffs-U-Boot, mehrere Zerstörer, ein Lenkwaffenkreuzer sowie etliche P8-»Poseidon«-Aufklärungsflugzeuge, die auch U-Boote aufspüren und neutralisieren können. Soziale und politische Organisationen der Region warnen vor einem neuen Kapitel imperialistischer Interventionen, das den Frieden und die Souveränität Lateinamerikas gefährde. Auch Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum protestierte gegen den Aufmarsch.

Nach offiziellen Angaben zielt der Einsatz darauf ab, »die Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA durch spezielle Drogenterrororganisationen in der Region zu bekämpfen«, zitierte CNN einen »Pentagon-Insider«. Die Einheiten sollen mehrere Monate in internationalen Gewässern und im Luftraum operieren. Der Zeitpunkt weckte jedoch Zweifel an dieser Darstellung. Der Marschbefehl erging nur wenige Tage, nachdem Trump eine geheime Direktive unterzeichnet hatte, die das Pentagon ermächtigt, Militäroperationen – inklusive gezielter Tötungen und Einsätze auf fremdem Hoheitsgebiet – durchzuführen. Regierungen der Region warnten daraufhin vor einer völkerrechtswidrigen Eskalation.

Das Regionalbündnis ALBA prangerte am Wochenende an, dass der jetzige Aufmarsch in der »Woche begann, in der Trump die Drohungen und die Destabilisierung gegen Venezuela verschärft hat.« Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum befürworte Zusammenarbeit, Koordination und internationale Gremien zur Lösung von Konflikten, »aber niemals Interventionismus«, erklärte sie am Freitag (Ortszeit) auf ihrer morgendlichen Pressekonferenz.

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