SoVD: Nur Bildung kann Teufelskreis der Armut durchbrechen

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) erklärte am Montag zum Start ins neue Schuljahr:
Am heutigen Montag starten Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt als erste Bundesländer in das neue Schuljahr. Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier nimmt dies zum Anlass, auf gravierende Missstände in der deutschen Bildungslandschaft hinzuweisen: »Wir können nicht länger hinnehmen, dass der Bildungserfolg unserer Kinder so stark vom Geldbeutel ihrer Eltern abhängt. Die Politik darf nicht weiter zuschauen, sie muss endlich handeln – Bildungsgerechtigkeit darf kein Lippenbekenntnis bleiben. Denn während die Mehrheit mit prall gefüllter Schultüte oder perfekt ausgestattetem Ranzen ins neue Schuljahr geht, wächst jedes fünfte Schulkind in Armut auf.«
Und das hat bittere Folgen: Denn wie in kaum einem anderen Land Europas ist der Bildungserfolg so stark vom sozialen Status abhängig wie in Deutschland. »Gut, dass in den neuen Bundeshaushalt mehr Investitionen in Schulen für moderne Lernmittel und digitale Ausstattung eingestellt worden sind. Aber auch barrierefreie Schulgebäude und inklusive Lernumgebungen sowie kostenfreie Lehrmittel müssen selbstverständlich sein. Dazu brauchen wir bessere Arbeitsbedingungen für schulärztliche, psychologische und sozial- sowie sonderpädagogische Unterstützung sowie schlicht mehr Lehrkräfte«, so die SoVD-Chefin.
Denn der Mangel an Lehrpersonal hat Auswirkungen, die Schulabbrecherquote ist weiter auf 16 Prozent gestiegen, bei jungen Männern gar auf 18 Prozent. »Ein Erfolgsfaktor liegt zudem in kostenfreier Nachhilfe und gezielter Unterstützung für benachteiligte Kinder – unabhängig von Leistungsstand und Herkunft«, fordert Engelmeier und ergänzt: »Nur Bildung kann den Teufelskreis der Armut durchbrechen. Es ist höchste Zeit, dass wir Bildung gerecht, modern und barrierefrei gestalten und sie zur Priorität machen.«
Der Deutsche Journalistenverband (DJV) erklärte am Montag zum Tod palästinensischer Journalisten:
Der Deutsche Journalistenverband verurteilt die Tötung von palästinensischen Journalisten und Kameraleuten durch das israelische Militär.
Die israelische Armee hatte zuvor bekanntgegeben, den palästinensischen Journalisten Anas Al-Scharif wegen angeblicher Verbindungen zur Terrororganisation Hamas getötet zu haben. Dabei sollen vier weitere Medienschaffende ums Leben gekommen sein. Al-Scharif arbeitete für den Sender Al-Dschasira. Der Sender sowie die UNO wiesen die Vorwürfe gegen den Journalisten zurück, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, weil internationalen Journalisten der Zugang zum Gazastreifen verwehrt wird. Israel beruft sich auf Geheimdienstinformationen. »Wir verlangen Aufklärung über die Hintergründe der Tötungen«, sagt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Selbst wenn Anas Al-Scharif ein Terrorist gewesen sein sollte, rechtfertige das nicht den Luftangriff auf ein Journalistenzelt in Gaza-Stadt, in dem sich das Al-Dschasira-Team aufgehalten habe.
Der DJV-Vorsitzende weist in dem Zusammenhang auf die »unerträglich hohe Zahl getöteter Journalistinnen und Journalisten« seit Beginn des Gazakriegs hin: »Dass Medienschaffende in dem bewaffneten Konflikt umkommen, ist schon furchtbar genug. Dass auf Grundlage von nicht überprüfbaren Vorwürfen gezielt Jagd auf sie gemacht wird, ist nicht hinnehmbar«, so Beuster.
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