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Aus: Ausgabe vom 05.08.2025, Seite 8 / Ansichten

Willy Brandt des Tages: Saskia Ludwig

Von Hagen Bonn
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Saskia Ludwig im Bundestag (25.6.2025)

Tatort: Die nordungarische Kleinstadt Esztergom. Tatzeit: 31. Juli bis 2. August. Täterkreis: Die ungarische rechtspopulistische Elitekaderschmiede MCC, die einen bunten (»schwarz«, »braun« und »blau«) Strauß Freunde zu einem Fest eingeladen hat, um sich in trauter Runde auszutauschen über »Deutschland 2025 – Neue Regierung in unsicheren globalen politischen Gewässern«.

Opfer: Die Brandmauer. Also eine Metapher der deutschen Politik, um eine »unüberwindbare« Abgrenzung innerhalb derselben aufzuzeigen. Wie die Kooperation zwischen Parteien, die de facto dieselbe Politik machen, aber aus wahltaktischen Gründen verschiedene Namen tragen.

Die üblichen Verdächtigen: Saskia Ludwig (für die CDU im Bundestag) und Alice Weidel (AfD, Opa: NSDAP und SS). Tatvorgang: Das Unüberwindbare endlich überwinden! Historisches Beweismittel: »Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.« (Willy Brandt, SPD). Ja, und mehr müssen wir nicht über Saskia Ludwig wissen. Nichts von den Plagiatsvorwürfen gegen sie. Auch nicht, was sie am Tatort dem Nachrichtenmagazin Mandiner sagte: »In Ostdeutschland ist es kein großes Problem zu sagen, dass wir ein Problem mit der Brandmauer haben, aber in Westdeutschland sehr wohl.« Einspruch, euer Ehren! Die Brandmauern in Deutschland-Nahost werden wir uns nicht von Westextremen erklären lassen. Schon gar nicht, wenn sie, wie diese Ludwig, in Potsdam geboren wurden.

Immerhin ist die Frau einigermaßen konsequent, sie trägt schon seit Jahrzehnten ihre Haare offen, so offen, wie ihre Sympathie zur AfD. Ja, schon vor der Bundestagswahl 2025 forderte sie eine Koalition aus CDU und AfD. Kommen wir also zum Urteil. Möchte Frau Ludwig noch etwas sagen? »Ja, ich bin unschuldig!« Hm, das sagen alle. »Nun, wenn es alle sagen, muss es wohl stimmen.«

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