Es gibt viel zu tun
Von René Lau
Es ist Anfang August. Nach der Regionalliga am vergangenen Wochenende steigt jetzt auch der große Fußball wieder ins Geschäft ein. Noch nicht die Bundesliga, aber die zweite und dritte Liga. Die Vorfreude ist groß, und ob der vielen Traditionsvereine werden sicher massenhaft Fans am ersten Spieltag die Stadien bevölkern.
Was können wir Fans von dieser Saison erwarten? Zuletzt waren weder Verbände, Politik noch Polizei gut auf Fußballanhänger zu sprechen. Dabei gab es so viele Anlässe, bei denen die Funktionsträger einen Schritt auf die Fans hätten zugehen können. Wenige Monate ist es erst her, dass der DFB seinen 125. Geburtstag feierte. Wäre das nicht ein willkommener Anlass gewesen, die Fenster aufzumachen, durchzulüften? Kürzlich stellten sich Innenpolitiker vor die Kameras, dachten laut über eine zentrale Stelle für Stadionverbote nach. Wo war der DFB? Warum hat niemand dort den Mund aufgemacht, um den Innenpolitikern in die Parade zu fahren? Nicht eine Verschärfung der Regelungen von Stadionverboten ist angebracht, sondern eine Lockerung und ein rechtsstaatlicher Umgang mit Stadionverboten. Das fordern Fananwälte und Fanhilfen seit Jahren.
Die große Politik hat vergangene Saison geschwafelt, aber nichts getan, geschweige denn Versprechen eingelöst. So hatte noch die Ampel eine Renovierung der »Datei Gewalttäter Sport« angekündigt. Geschehen ist nichts. Auch die neue Regierung erweckte bisher nicht den Eindruck, sich für Fan- und Bürgerrechte stark zu machen. Dass Team Blau nach dem leidigen Urteil zu den Polizeikosten künftig über Abrüstung nachdenken könnte, ist eher ein feuchter Traum von Fußballromantikern.
Wir Fans werden es sein, die auch in der neuen Saison auf Missstände hinweisen und für Fanrechte lautstark eintreten werden. Der Kampf wird um so härter werden, solange Verbandsfunktionäre, Politiker oder Polizei den Weg der Eskalation weitergehen.
»Sport frei!« vom Fananwalt.
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