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Aus: Ausgabe vom 26.07.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Prometheus der Romantik

Mary Shelleys Frankenstein | Do., 23.10 Uhr, Puls
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»Mary Shelley gehört gehört einfach zu den Besten.« – Dietmar Dath

Der Unterschied zwischen Wissen und Erkenntnis? Wissen ist zu wissen, dass Frankenstein nicht das Monster ist. Erkenntnis ist zu erkennen, dass Frankenstein eigentlich das Monster ist. Als Percy Shelley und der Lord Byron sich, inspiriert von der deutschen Romantik, in Horror versuchten, kam nur Käse heraus. Reüssieren tat dagegen Percys Weib Mary. Sie brachte mit Anfang 20 einen Klassiker von Weltrang raus. Die Geschichte von Victor Frankenstein, der mittels Medizin Gott spielen, also Leben erschaffen will. Das Thema war urromantisch: Wissenschaftler mit Mangel an Demut, am Ende dafür bestraft. Darin enthaltener Hass auf Moderne, Wissenschaft und Aufklärung wird konsumierbar, wenn er so gut erzählt ist. Was sich von Kenneth Branaghs Verfilmung kaum sagen lässt. Er, einmal mehr auch gleich die Hauptrolle spielend, kann nur zwei Sorten Kino: lächerlich prätentiöses Programmgedöns und Lichtware von der Stange in schnöder TV-Ästhetik. Sein »Frankenstein« wäre letzteres. (fb)

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