Schweden erwägt Erhöhung des Höchstalters für Offiziers-Einberufung auf 70 Jahre

Stockholm. Die schwedische Regierung erwägt eine Erhöhung des Höchstalters für die Einberufung von Offizieren von bislang 47 auf 70 Jahre. Dieser und weitere Vorschläge zur Erhöhung der »Wehrhaftigkeit« des Landes würden derzeit überprüft, sagte Verteidigungsminister Pal Jonson am Montag vor Journalisten. Schweden erlebe aktuell eine »ernste Zeit«, weshalb »erhebliche Investitionen in die militärische Verteidigung« vorgenommen würden. Der Vorschlag ist das Ergebnis einer Untersuchung, die die Regierung 2024 angeordnet hatte. Sie sollte prüfen, wie ein erhöhter Bedarf an militärischem Personal gedeckt werden kann. Neben der Erhöhung des Höchstalters für die Einberufung von Offizieren schlägt der Untersuchungsbericht laut Jonson eine Abschaffung des Limits für Einberufungen nach dem Ende des Wehrdienstes vor. Bislang ist eine Einberufung bis zu zehn Jahre danach möglich. Dieses Limit solle abgeschafft werden: Wer mehr als zehn Jahre nicht mehr in den Streitkräften aktiv war, solle in die Reservetruppe aufgenommen werden. Schweden hat bereits 2017 den sieben Jahre zuvor abgeschafften Wehrdienst erneut eingeführt. Nach zwei Jahrhunderten der militärischen Blockfreiheit trat das Land im März 2024 der NATO bei - ein Ziel, das große Teile der schwedischen Eliten seit Jahrzehnten angestrebt hatten, das aber lange innenpolitisch nicht durchsetzbar erschien. (AFP/jW)
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