Geflüchtete in Libyen aus Gewalt von Banden befreit

Bengasi. In Libyen sind den Behörden zufolge mehr als 100 von einer Bande festgehaltene Migranten befreit worden. Eine kriminelle Gruppe habe die Menschen gefangengehalten und gefoltert, um von ihren Familien Lösegeld erpressen zu können, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Montag mit. Fünf mutmaßliche Menschenhändler aus Libyen, dem Sudan und Ägypten seien festgenommen worden, hieß es in Regierungskreisen. Libyen ist seit dem Sturz von Muammar Ghaddafi 2011 zu einer Transitroute für Migranten geworden, die vor Konflikten und Armut über das Mittelmeer nach Europa fliehen wollen. Dabei fallen viele Menschenhändlern in die Hände.
Die nun Befreiten wurden im Osten des Landes in Adschdabija, etwa 160 Kilometer von Libyens zweitgrößter Stadt Bengasi entfernt, festgehalten. Im Februar waren mindestens 28 Leichen aus einem Massengrab in der Wüste nördlich der Stadt Kufra geborgen worden. Behördenangaben zufolge zeigten sie Spuren von Folter. Zuvor waren in einem Massengrab in der Region Dschikharra, ebenfalls im Südosten Libyens, bereits 19 Leichen gefunden worden, teilten Behörden mit und machten dafür ein Schmugglernetzwerk verantwortlich. Laut im Mai veröffentlichten Daten der Vereinten Nationen wurden im Dezember 2024 rund 825.000 Migranten aus 47 Ländern in Libyen registriert. (Reuters/jW)
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