Polen: Ärzte nach Tod von Patientin verurteilt
Warschau. Ein polnisches Gericht hat am Donnerstag drei Ärzte verurteilt, weil ihre schwangere 30jährige Patientin aufgrund eines zu spät vorgenommenen Abbruchs verstorben war. Dies teilte die Anwältin der Familie, Jolanta Budzowska, auf X mit. Zwei der Ärzte seien zu einer mehr als einjährigen Haftstrafe verurteilt worden, der dritte Mediziner habe eine einjährige Bewährungsstrafe erhalten. Alle drei erhielten demnach ein mehrjähriges Berufsverbot. Die Patientin war im September 2021 in einem Krankenhaus in Pszczyna im Süden des Landes an einem septischen Schock gestorben. Sie war in der 22. Woche schwanger und mit schweren Komplikationen eingeliefert worden. Ihre Familie beklagte damals, die behandelnden Ärzte hätten eine »abwartende Haltung« in bezug auf den Abbruch eingenommen. Das Gericht in Pszczyna gab keine Erklärung zu dem Urteil ab. In Polen gibt es nach einer Verschärfung 2020 faktisch kein Recht auf Schwangerschaftsabbruch mehr. (AFP/jW)
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