Waffenruhevorschlag für Gaza: Hamas fordert Garantien

Gaza. Die Hamas sucht nach Garantien, die sicherstellen, dass ein neuer US-Waffenruhevorschlag für den Gazastreifen zu einem Ende des fast 21 Monate andauernden Krieges führen würde. Dies erklärte eine der militanten palästinensischen Organisation nahestehende Quelle am Donnerstag. Am Dienstag hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, dass Israel die Bedingungen für eine 60tägige Waffenruhe mit der Hamas akzeptiert habe, während derer die Parteien an der Beendigung des Krieges arbeiten werden. Die Times of Israel berichtete unter Berufung auf das saudische Nachrichtenportal Asharq Al-Awsat, dass der Vorschlag die Zusicherung der Vermittler enthalte, dass beide Seiten die Kämpfe nicht wieder aufnehmen werden, solange die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges andauern. Eine mit den Entwicklungen vertraute Quelle erklärte demnach, die Hamas sei mit den in dem Vorschlag enthaltenen Garantien zufrieden.
Gegenüber Reuters erklärte eine mit der Entwicklung vertraute Person, Israel erwarte die Antwort der Hamas bis diesen Freitag und werde im Falle eines positiven Ergebnisses eine Delegation zu indirekten Gesprächen schicken, um die Vereinbarung zu festigen. Es war unklar, ob diese Gespräche in Ägypten oder Katar stattfinden würden, den beiden Ländern, die die Gespräche vermittelt haben.
Der Vorschlag sieht die stufenweise Freilassung von zehn lebenden israelischen Geiseln und die Rückgabe der Leichen von 18 weiteren Festgehaltenen im Austausch gegen palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen vor, so die Quellen. Von den 50 verbleibenden Geiseln im Gazastreifen sollen 20 noch am Leben sein. Eine der Hamas nahestehende Quelle erklärte gegenüber Asharq, der neue Vorschlag enthalte keine wesentlichen Änderungen gegenüber dem Vorschlag, den der US-Vermittler Steve Witkoff im Mai vorgelegt hatte.
Ein hochrangiger israelischer Beamter sagte demnach, dass Vorbereitungen getroffen wurden, um ein Waffenruheabkommen zu genehmigen, noch bevor Premierminister Benjamin Netanjahu am Montag nach Washington reist, um Trump zu treffen. Die US-Agentur AP berichtete unter Berufung eine diplomatische Quelle, Trumps harte Worte gegenüber Israel in bezug auf die Aufrechterhaltung eines Waffenstillstands mit dem Iran hätten »der Hamas ein wenig Vertrauen gegeben«, dass die USA jedes künftige Abkommen garantieren und eine Rückkehr zu den Kämpfen verhindern würden.
Unterdessen ist die offiziell vom Gesundheitsministerium registrierte Zahl der seit dem 7. Oktober 2023 Getöteten am Donnerstag auf mehr als 57.000 Menschen angestiegen. (Reuters/jW)
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