Razzia bei russischem Auslandssender in Baku

Baku/Moskau. Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen Russland und seinem Nachbarn Aserbaidschan hat die Polizei in Baku am Montag Räumlichkeiten des russischen Auslandssenders Sputnik durchsucht. Bei der Razzia seien zwei Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB festgenommen worden, verbreiteten aserbaidschanische Medien. Aus Moskau hieß es hingegen, es seien russische Journalisten festgenommen worden. Dem aserbaidschanischen Botschafter wurde demnach eine Protestnote übergeben. Die russischen Behörden sprachen von »unfreundlichen Handlungen Bakus und der illegalen Festnahme russischer Journalisten«.
Auslöser der aktuellen Spannungen waren Festnahmen ethnischer Aserbaidschaner in der russischen Millionenstadt Jekaterinburg am Wochenende. Betroffen von den Razzien waren etwa 50 Personen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow betonte am Montag laut Tass, dass es sich hier um Maßnahmen der Justizbehörden handele. Die Ermittlungsbehörden prüfen nach eigenen Angaben die mutmaßliche Verwicklung der Festgenommenen in Auftragsmorde zwischen 2001 und 2011. Bei der Polizeioperation kamen mindestens zwei Personen ums Leben. Baku kritisierte das Vorgehen der Ermittlungsbehörden als »unannehmbar« und bestellte seinerseits den russischen Botschafter ein. Das Kulturministerium in Baku strich alle Termine mit einem Bezug zu russischen staatlichen oder privaten Institutionen. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Rot gewinnt
vom 01.07.2025 -
Bürgerwehr auf Menschenjagd
vom 01.07.2025 -
Bukarest setzt auf Kahlschlag
vom 01.07.2025 -
Bomben statt Verhandlungen
vom 01.07.2025 -
Grünes Licht für Ungehorsam
vom 01.07.2025 -
Gideon Levy über Massaker der israelischen Armee an Hungernden in Gaza
vom 01.07.2025