Gespräche in Doha
Von Mawuena Martens
Sie verhandeln wieder, wenn auch indirekt. Am Sonnabend hat das Büro von Israels Premier Benjamin Netanjahu bestätigt, dass eine israelische Delegation an den Verhandlungen in Doha teilnimmt. Die Gespräche mit der Hamas sollten noch am Sonntag starten, Katar, Ägypten und die USA als Vermittler fungieren. Zuvor hatte die Organisation Israel in der Nacht zu Sonnabend eine positive Antwort auf den neuen Vorschlag zu einer Waffenruhe im Gazakrieg übermittelt. Der Vorschlag sieht eine auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe vor. Während dieser soll über ein dauerhaftes Ende des Krieges verhandelt werden.
Der Krieg gegen die Palästinenser wird voraussichtlich auch bei einem Besuch des israelischen Regierungschefs in Washington am Montag Thema der Gespräche mit US-Präsident Donald Trump sein. Änderungsvorschlägen der Hamas erteilte Netanjahu jedoch schon eine Absage. Diese seien »inakzeptabel«. Die Organisation will erreichen, dass die UNO wieder die Koordination von Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen übernimmt und größere Mengen in die Enklave gelangen. Zudem will sie Garantien für ein dauerhaftes Ende des Krieges erreichen. Auch fordert sie, dass sich die israelischen Truppen auf die Positionen zurückziehen, die sie vor dem Bruch der vorherigen Waffenruhe durch Tel Aviv im März hatten. Die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten ist ebenfalls Teil der Verhandlungsziele.
Bei einer Verteilstation für Lebensmittel der von Israel und den USA unterstützten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) in der Stadt sind nach Angaben der Organisation vom Sonnabend zwei US-amerikanische Mitarbeiter verletzt worden. Zwei Angreifer hätten Granaten geworfen, hieß es. Das US-Außenministerium machte dafür umgehend die Hamas verantwortlich. Bei Massakern an den Verteilstationen der GHF sind nach UN-Angaben seit Ende Mai mehr als 500 Menschen getötet worden. Anders als über die verletzten GHF-Leute berichteten westliche Nachrichtenagenturen am Wochenende kaum, dass allein am Sonntag 61 Menschen durch israelische Attacken starben.
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