Flammendes Inferno
Von Nick Brauns
In mehreren Provinzen der Türkei kämpfte die Feuerwehr zu Wochenbeginn weiter gegen schwere Waldbrände. Etwa 50 Kilometer südwestlich der Stadt İzmir an der Ägäisküste – einer beliebten Tourismusregion – war am Sonntag mittag ein Feuer ausgebrochen, das sich auf eine Länge von zwölf Kilometern ausbreitete. Starke Winde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 75 Kilometern pro Stunde, hohe Temperaturen und trockene Vegetation erschwerten die Löscharbeiten und fachten die Brände weiter an. Die Feuerwehr war mit mehr als 1.000 Einsatzkräften, vier Löschflugzeugen, 14 Hubschraubern und über 100 Fahrzeugen am Boden im Einsatz. Mehrere Dörfer und Stadtviertel wurden vorsorglich evakuiert. Im Bezirk Seferihisar brannten rund 20 zuvor geräumte Häuser vollständig nieder, wie Bilder des Fernsehsenders N-TV zeigten. Nach Angaben der Feuerwehr wurden acht der neun Waldbrände, die in den vergangenen zwei Tagen in der Provinz ausgebrochen waren, von Menschen verursacht.
Insgesamt seien in den Provinzen İzmir, Bilecik und Hatay mehr als 50.000 Bürger vor den Bränden in Sicherheit gebracht worden, gab Innenminister Ali Yerlikaya am Montag an. Nach ersten Erkenntnissen seien in Bilecik 64 und in İzmir 132 Wohnhäuser beschädigt worden. Der internationale Flughafen von İzmir, der am Sonntag aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste, ging am Montag wieder in Betrieb.
Aufgrund immer heißerer und trockenerer Sommer werden die Küstenregionen der Mittelmeeranrainerstaaten regelmäßig von Waldbränden heimgesucht. Zu größeren Feuern kam es in den vergangenen Tagen auch in Griechenland und Frankreich. Als Hauptursache für die derzeitige Hitzewelle in Europa mit Temperaturen von über 40 Grad gilt der Klimawandel. Einen neuen Hitzerekord mit 46 Grad Celsius hat am Sonnabend Spanien aufgestellt. Die an der Station El Granado in Huelva im Süden des Landes gemessene Temperatur ist die bisher höchste im Monat Juni seit Beginn der Aufzeichnungen, meldete der spanische Wetterdienst am Montag.
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