Italien sucht einen Retter

Der Teamkoordinator der italienischen Fußballnationalmannschaft, Gianluigi Buffon, hat die bevorstehende Verpflichtung von Exmitspieler Gennaro Gattuso als Coach der Squadra Azzurra bestätigt. »Ich glaube, dass wir am Ende die bestmögliche Wahl getroffen haben«, sagte er in einer Sendung des Senders RAI zur U21 nach dem EM-Spiel der Junioren Italiens gegen Gastgeber Slowakei.
Seit Tagen wird über das Engagement Gattusos spekuliert. Der 47jährige ehemalige Mittelfeldspieler, der während seiner eigenen Profikarriere vor allem für seine kämpferische und aggressive Spielweise bekannt war, ist derzeit ohne Anstellung als Trainer. Bis Anfang dieses Monats hatte er für Hajduk Split gearbeitet. Er trainierte vorher aber auch schon den AC Mailand und den SSC Neapel sowie den FC Valencia und Olympique Marseille.
»Wir haben gearbeitet und arbeiten weiter, wir warten auf die letzten Details«, betonte Buffon, ebenfalls 47 Jahre alt und 2006 beim WM-Titel unter anderem mit Gattuso bei der Endrunde in Deutschland im Team der Italiener. »Mit dem Präsidenten und dem ganzen Verband hatten wir ziemlich dichte Tage, voll von allen möglichen Momenten.« Die Unterschrift sei nur noch eine Formalität, schrieb La Gazzetta dello Sport.
Nach der vorzeitigen Trennung von Luciano Spalletti hatte Wunschkandidat Claudio Ranieri dem Verband eine Absage erteilt. Schnell kamen die Namen der 2006er Weltmeister ins Spiel, wie auch die von Fabio Cannavaro (zuletzt Dinamo Zagreb) und Daniele De Rossi (zuletzt AS Rom).
»Wir fangen wieder dort an, wo wir nach den dunklen Momenten immer angefangen haben, indem wir versuchen, uns über unsere Rolle und die Anforderungen an die Jungs und die Trainer Gedanken zu machen«, erklärte Buffon. Sie hätten einen Trainer, der nicht aus Italien kommt, vermeiden wollen.
Die Vertragsunterschrift wird nun in Kürze erwartet. Gerechnet wird mit einer Laufzeit erst mal nur für ein Jahr. Derzeit bangt Italien noch um die Teilnahme an der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Über »Gattuso und der Plan zur Rettung Italiens« schrieb bereits am Sonnabend La Repubblica. (dpa/jW)
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