Nachschlag: Faschisten unter Wasser

Die Autoren der Landserliteratur wie der Hitler-Nachfolger Karl Dönitz oder der Nazi-U-Boot-Kommandant Günther Prien erschufen mit ihren Texten einen Mythos des unbezwingbaren, ehrenhaften deutschen U-Boot-Fahrers. Arte zeigt in einer neuen Doku, dass Hitlers tauchende Blechbüchsen aber eher untauglich waren, um den Seekrieg zu gewinnen. Denn die US-Industrie baute mehr Handelsschiffe, als die »Grauen Wölfe« versenken konnten. Gewürdigt wird aber der Erfindungsreichtum der Nazis. Ein neues U-Boot hätte am Ende des Krieges weiterkämpfen können, wenn die restliche Armee und das ganze Land nicht zerstört gewesen wären: »Es ist in der Lage, den Atlantik unter Wasser zu überqueren und sich frei zu bewegen. Es könnte ohne weiteres die Schiffe versenken, denen es sich nähert. Dieser fortschrittliche U-Boot-Typ kann den Lauf der Geschichte nicht ändern. Aber er ist ein Vorbild für die Entwicklung moderner U-Boote.« So kann der Nazimythos für die Zeitenwende wieder aufgewärmt werden. (bk)
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