Vietnam streicht Zwei-Kind-Regelung
Hanoi. Die Regierung in Vietnam hat ihre seit Jahrzehnten geltende Zwei-Kind-Politik abgeschafft. Dadurch solle der Geburtenrückgang in dem Land umgekehrt werden, berichteten staatliche Medien am Mittwoch. Im Jahr 1988 hatte die Regierung es Familien verboten, mehr als zwei Kinder zu haben. Fortan sei die Familiengröße jedoch eine Entscheidung jedes einzelnen Paares, teilte die nationale Nachrichtenagentur mit. In den vergangenen drei Jahren war die Geburtenrate in Vietnam drastisch gesunken. Im vergangenen Jahr lag sie bei 1,91 Kindern pro Frau und damit unter dem Reproduktionsniveau, das nötig ist, um die Bevölkerung konstant zu halten, wie das Gesundheitsministerium in diesem Jahr bekanntgab. 2021 lag die Geburtenrate noch bei 2,11 Kindern pro Frau, 2022 fiel sie auf 2,01 und 2023 auf 1,96 Kinder. Aufgrund der in der Geschichte begründeten Bevorzugung von Jungen in der vietnamesischen Gesellschaft hat das Land zudem mit einem Geschlechterungleichgewicht zu kämpfen. Deshalb ist es verboten, Eltern vor der Geburt das Geschlecht ihres Kindes mitzuteilen oder eine Abtreibung aufgrund des Geschlechts des Kindes vorzunehmen. Kliniken, die gegen das Gesetz verstoßen, drohen hohe Strafen. Am Dienstag schlug das Gesundheitsministerium vor, die derzeit geltende Strafe auf 3.800 US-Dollar (3.340 Euro) zu verdreifachen. (AFP/jW)
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