Trump rüstet Golfstaaten auf
Von Ina Sembdner
Die Kriege in der Region, an denen die USA maßgeblich beteiligt sind, werden bei der ersten Nahostreise von Donald Trump wohl keine Rolle spielen – zumindest nicht politisch. Dafür fädelt der US-Präsident jede Menge wirtschaftliche Deals ein. Den Auftakt bildete am Dienstag Saudi-Arabien, wo Trump entgegen des eigentlichen Protokolls schon am Flughafen in der Hauptstadt Riad von Kronprinz Mohammed bin Salman persönlich begrüßt wurde – normalerweise wird dies von Provinzgouverneuren übernommen. Das Golfkönigreich war zudem schon in Trumps vorheriger Amtszeit Ziel seines ersten Staatsbesuchs.
Mit seiner Gefolgschaft aus Kabinettsmitgliedern und Wirtschaftsbossen (Blackrock, Boeing, Citigroup, Uber usw.) nahm er auch am Saudi–US Investment Forum teil, ebenso wie Tesla-Chef Elon Musk. Dort kündigte der Techmilliardär an, dass er seine Robotaxis nach Saudi-Arabien bringen werde und sein Satellitenunternehmen »Starlink« für die Nutzung im See- und Luftverkehr des Königreichs zugelassen worden sei.
Das Weiße Haus teilte nach den Gesprächen mit, dass sich Riad verpflichtet habe, 600 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren – in den Bereichen Energie, Aufrüstung, Technologie, Infrastruktur und Rohstoffe. Vor allem ist Washington an der Aufrüstung seiner Partner in den Golfstaaten gelegen. Mit Saudi-Arabien sei das »größte Abkommen zum Verkauf von Rüstungsgütern der Geschichte« im Wert von fast 142 Milliarden US-Dollar abgeschlossen worden, hieß es. Das Königreich werde mit Ausrüstung und Dienstleistungen von mehr als einem Dutzend US-Rüstungsunternehmen versorgt, berichtete das emiratische Portal The National.
Für die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die Trump nach einer Visite in Katar abschließend bereisen wird, ist ein entsprechender Deal schon vor dessen Abreise unter Dach und Fach gebracht worden. Am Montag vermeldete das Außenministerium, dass es den Verkauf von Kampfjets und Ausrüstung im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar an Abu Dhabi genehmigt habe – darunter sechs »Chinook«-Hubschrauber. Die VAE »werden diese Mittel für Such- und Rettungseinsätze, Katastrophenhilfe, humanitäre Unterstützung und Terrorismusbekämpfung einsetzen«, hieß es, und sie seien »ein wichtiger Partner der USA für politische Stabilität und wirtschaftlichen Fortschritt im Nahen Osten«.
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