Nachschlag: Rettet den Görli

Was tun, wenn ein Buch verfilmt werden soll, das nicht verfilmt werden kann? Marc-Uwe Klings »Känguru«-Bände sind zu episodisch, zu weitläufig, zu gedanklich auch, eine derart gebundene Sache wie die Handlung eines Films daraus zu gewinnen. So gab es zwei Wege: einen im Buch vorhandenen Strang herausschälen und zum filmtragenden Geschehen anreichern oder eine völlig neue Handlung schaffen, die nicht der Erzählung, doch den Figuren treu bleibt. Regisseur Levy entschied sich für den zweiten. Ein marxistisch-leninistisch mehr orientiertes als geschultes Känguru, dessen Verhalten beständig zwischen Autonomie und Übergriffigkeit schwankt, nistet sich bei einem anarchistisch gestimmten Kleinkünstler »mit Migräne-Hintergrund« ein, der den Namen Marc-Uwe trägt und auch sonst überfordert scheint. Gegenüber Bösewicht Dwigs: munter dabei, Kreuzberg zu gentrifizieren. Dort, wo der Görlitzer Park liegt, soll sich bald ein gigantischer Tower erheben. Das vom Känguru gegründete Asoziale Netzwerk wird tätig. (fb)
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