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Aus: Ausgabe vom 09.05.2025, Seite 11 / Feuilleton
Soziolinguistik

Name und Notwendigkeit

Sophia und Noah sind 2024 deutschlandweit erneut die beliebtesten Babynamen gewesen. Das geht aus einer aktuellen Liste der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hervor. Bereits ein Jahr zuvor hatten frischgebackene Eltern diese Erstnamen am häufigsten vergeben. Auf den Plätzen zwei und drei folgen 2024 bei den Mädchen Emilia und Emma und bei den Jungen Matteo und Leon.

Der beliebteste Babyname für Mädchen, Sophia, geht auf das griechische Wort für »Weisheit« zurück. In Deutschland wird der Name seit dem Mittelalter vergeben, wie die GfdS erläuterte. Seit etwa drei Jahrzehnten belege er Spitzenplätze bei den häufigsten Vornamen, »ein Ende ist noch nicht in Sicht«. Bei Noah handele es sich um einen hebräischen Namen, der auf das Wort »noach« (ausruhen) zurückgehe, erklärten die Sprachwissenschaftler. Erste Belege des Namens Noah im deutschsprachigen Gebiet stammten aus dem 16. Jahrhundert, seit den 1990er Jahren werde er vermehrt vergeben.

Die GfdS veröffentlicht seit 1977 eine jährliche Liste über die in Deutschland am häufigsten vergebenen Vornamen. Grundlage sind Daten von etwa 750 Standesämtern. Auf diese Weise seien fast 92 Prozent aller im Jahr 2024 vergebenen Vornamen erfasst worden, teilte die GfdS mit.

In den zurückliegenden zehn bis zwanzig Jahren sei die Liste der beliebtesten Vornamen relativ stabil geblieben, erläuterte GfdS. Die meisten Namen bewegten sich innerhalb weniger Jahre um vier bis fünf Plätze nach oben oder unten. »Solche Auf- und Abstiege geschehen langsam und kontinuierlich über mehrere Jahre.«

In der aktuellen Liste 2024 der Erstnamen bei den Mädchen gibt es im Vorjahresvergleich nur kleine Verschiebungen, etwa bei Lina (von Platz 7 auf Platz 5) oder Ella (von Platz 8 auf Platz 7). Bei den Jungen ist Theo vergangenes Jahr neu in die Top ten aufgestiegen (von Platz 11 auf Platz 7), während Liam von Platz 10 auf Rang 14 zurückgefallen ist. (dpa/jW)

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