Nachschlag: Galaktischer Terror

Star Wars ist ein Film-Franchise, das schon seit Jahren langweilt; mehr Gelddruckmaschine als cineastische Kunst. Um so überraschender ist die neue Serie. Darin geht es um Cassian Andor, der sich von einem zynischen Söldner zu dem Rebellen entwickelt, der später die Baupläne des Todessterns stehlen wird (siehe den Film »Rogue One« von 2016). Das bekannte Gefuchtel mit Lichtschwertern, Telekinese und die Jedis fehlen hier ganz – zum Glück. Statt dessen zeigt »Andor« eine kaputte Welt: ein Imperium, das gerade erst an die Macht gekommen ist und sich als faschistisches Terrorregime entpuppt, einen Widerstand, der nicht nur aufgrund seiner Gespaltenheit desillusioniert, und ein dekadentes galaktisches Bürgertum. Ambivalente Figuren, Mord, Intrigen und Karrierismus auf allen Seiten. Das Ganze kann als perfekte Parabel auf die USA unter Trump verstanden werden. Doch »Andor« erzählt, mit faszinierenden Charakteren, seine eigene Geschichte. Keine Übertreibung: die beste Serie der letzten zehn Jahre. (mp)
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