Nachschlag: Wiesu denn bluß?

Astrid Lindgrens »Ronja Räubertochter« gilt vielen als eines der besten Kinderbücher, die werktreue 1984er Verfilmung als einer der schönsten Kinderfilme. Wozu also eine Neuverfilmung? Der von der ARD 2024 koproduzierten Miniserie, deren finale Staffel zu Ostern ausgestrahlt wurde und die nun in der ARD-Mediathek zu sehen ist, merkt man die Verbeugung vor dem Original an: Die Filmmusik von Björn Isfält wird zitiert, Szenen sind ähnlich, das Wolfslied ist identisch etc. Neu ist vor allem der frei erfundene Handlungsstrang um zwei Söldnerinnen, die mit der Bekämpfung der Räuber beauftragt sind. Dieser Plot reißt einen permanent aus der Haupthandlung, führt zu Doppelungen und Längen, schwächt und verfälscht die Story, ohne sie sinnvoll zu erweitern. Die Serie ist deutlich brutaler (FSK: ab 12) und viel weniger märchenhaft (und humorvoll!) als Buch und Film. Trotz schöner Bilder und Effekte bleibt unklar, was sie sein soll. Ein Remake? Da stört der neue Plot. Etwas Neues, Eigenes? Dazu ist sie zu nah am Original. (af)
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