Duell in Falkensee
Von Marco Bertram
Samstag morgen. Spontan Lust auf Amateurfußball? Ein Blick auf die Futbology-App. Spiele im Umkreis von 50 Kilometern. Und zack, sprang mir das Brandenburger Landesligaduell SV Blau-Gelb Falkensee gegen SV Falkensee-Finkenkrug ins Auge. Verlegt wurde das brisante Derby von der eigentlichen Heimspielstätte in der Straße der Einheit in den Sportpark Rosenstraße. Nachdem es bei den vergangenen Aufeinandertreffen etwas hitziger zugegangen war, sollte dieses Mal die Sache mit der Fantrennung etwas konsequenter durchgesetzt werden. Mit Erfolg! Während die Heimfans den Zugang an der Ringpromenade nutzen durften, standen die sich in der Überzahl befindlichen Gästefans auf der hügeligen Gegengerade unter Eichen und Kiefern.
Bei dem sonnigen Frühlingswetter herrschte eine Picknickatmosphäre par excellence, und auf beiden Seiten wurden Fähnchen am Geländer befestigt. Es handelte sich um das bislang vierte Aufeinandertreffen, und beide Mannschaften legten los wie die Feuerwehr. Die »Falkenseer Jungs« hielten hinter dem Gartenstadt-Banner noch die schwarz-weiß-grünen Fahnen und Doppelhalter hoch, als auf dem sattgrünen Geläuf Kibbieß die Blau-Gelben bereits in der zweiten Minute in Führung bringen konnte. »FF« ließ sich jedoch nicht lumpen und glich dank Ullmanns Treffer nach fünf Minuten zum 1:1 aus.
Holla, die Waldfee! Nachdem mich ein Rostocker Kumpel am Abend zuvor als VIP-Gast zum Duell Hertha BSC versus 1. FC Magdeburg (1:1 vor über 62.000 Zuschauern) mitgeschleppt hatte und wir danach noch fix die eisbärige Meisterschaft mit ein, zwei Bier begossen hatten, musste ich erst einmal auf der idyllischen Sportanlage bei einer Grillwurst und einem Filterkaffee fit werden und behutsam auf Betriebstemperatur kommen. Zeit zum Durchhängen blieb keine. Vor über 600 Zuschauern (512 zahlenden) ging es auf dem Rasen flott zur Sache, und die Gäste aus Falkensee-Finkenkrug wollten zeigen, wer Herr im Ring ist. Nach 22 Minuten gingen »FF« das erste Mal in Führung, unmittelbar nach der Pause wurde auf 3:1 erhöht. Hier sollte nix mehr anbrennen. Der Schubser des Blau-Gelb-Torwarts nach einem Gegentor wurde sachte weggelächelt. Man war froh, dass das Publikum an diesem sonnigen Nachmittag so fair und friedlich blieb. Falkensee-Finkenkrug hatte richtig Bock und gewann am Ende mit 6:2, die Durchsage der Tore wurde von Mal zu Mal leiser. Mit einem stabilen »Derbysieger!« feierte die Mannschaft nach Abpfiff mit den Fans, Stand der Dinge ist derzeit ein guter vierter Platz hinter Tabellenführer Stahl Brandenburg, Concordia Buckow/Waldsieversdorf und Einheit Zepernick.
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