Gegründet 1947 Mittwoch, 30. April 2025, Nr. 100
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Aus: Ausgabe vom 26.04.2025, Seite 15 / Geschichte
Chronik

Anno … 18. Woche

1890, 1. Mai: In mehreren Ländern Europas wird der 1. Mai erstmals als internationaler Kampf- und Feiertag der Arbeiterbewegung begangen. In Deutschland finden in allen größeren Städten und Industriegebieten große Massenkundgebungen, Maifeste und Arbeitsniederlegungen statt. Friedrich Engels bemerkt: »Stände nur Marx noch neben mir, dies mit eignen Augen zu sehen.«

1915, 30. April: In einem Artikel in der Neuen Zeit entwickelt Karl Kautsky seine These vom »­Ultraimperialismus«. W. I. Lenin widerlegt die Thesen Kautskys, der unter anderem den Eintritt des Kapitalismus in ein friedfertiges Stadium behauptet, ein Jahr später in seiner Schrift »Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus«.

1945, 29. April: Soldaten der 7. US-Armee befreien rund 70.000 Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau. Einen Tag später erfolgt die Einnahme Münchens.

1945, 30. April: Soldaten der Roten Armee hissen auf dem Reichstagsgebäude eine rote Fahne. Da kein Fotograf dabei ist und zudem im Keller des Reichstags noch gekämpft wird, stellen die Rotarmisten den Moment am 2. Mai nach. Die ikonische Aufnahme wird zum berühmtesten Symbol für den Sieg über den Faschismus.

1945, 30. April: Die »Gruppe Ulbricht« trifft aus ihrem Exil in Moskau in Bruchmühle bei Strausberg ein und reist von dort weiter nach Berlin. Andere Gruppen von Beauftragten des Zentralkomitees der KPD nehmen in Dresden (Anton Ackermann) und Mecklenburg (Gustav Sobottka) die Arbeit auf. Walter Ulbricht und neun weitere Genossen suchen sofort die Zusammenarbeit mit dem sowjetischen Oberkommando. Zugleich stellen sie die Verbindungen zu Nazigegnern aus unterschiedlichen politischen Lagern her. Sie alle sollen für die Zusammenarbeit gewonnen werden.

1945, 1. Mai: Um 22.30 Uhr vermeldet der Rundfunk den Tod Adolf Hitlers. Einen Tag zuvor hatte er sich mit seiner Frau Eva Braun das Leben genommen, anschließend waren die Leichen der beiden im Garten der Reichskanzlei verbrannt worden.

1945, 2. Mai: Nach schweren Luftangriffen und Kämpfen kapituliert Berlin unter General Helmuth Weidling vor den Verbänden der Roten Armee unter Marschall Georgi Schukow. Die sowjetischen Generäle beziehen in Berlin-Karlshorst ihr Hauptquartier.

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