Gegründet 1947 Mittwoch, 30. April 2025, Nr. 100
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 16.04.2025, Seite 16 / Sport

Wieder mal Brasilien

Von André Dahlmeyer
Frankreich_Brasilien_78853510.jpg
Verzückt im Glück

Einen wunderschönen guten Morgen! Brasilien hat zum vierzehnten Mal die U-17-Südamerikameisterschaft gewonnen. Im Finale des in Kolumbien ausgetragenen Wettbewerbs besiegte die Canarinha von Übungsleiter Dudu Patetuci die Gastgeber in Cartagena erst im Elfmeterschießen mit 4:1. Kolumbien war kurz vor der Pause durch Jhon Sevillano in Führung gegangen, ehe Ângelo Cândido die brasilianischen Jungspunde mit seinem Ausgleichstreffer in Minute 88 doch noch in die entscheidende Instanz vom Sanktionspunkt rettete. Brasilien traf alle, die Gastgeber nur einen lausigen Penalty. Der Kolumbianer Edmilson Herazo hatte im Finale eine Passeffizienz von 95 Prozent, im gesamten Turnier 89 Prozent. Von ihm wird man noch hören. Die Brasucas tüteten den Titel unbesiegt ein. Auch in der Gruppenphase hatte Brasilien die direkten Verfolger Venezuela und Ecuador mit Last-Minute-Toren auf Distanz gehalten. Der Auftakt gegen Uruguay war mit einem glücklichen Einserremis in die Binsen gegangen. Die einzigen Punkte, die Kolumbien abgegeben hatte, waren die beim 0:1 gegen Paraguay in der Viehhauptstadt des Landes, Montería. Im Halbfinale hatte der alte und neue Campeón die Trasandinos aus Chile mit Minimalstdifferenz geschlagen, während die Cafeteros Venezuela nach allen Regeln der Kunst bloßstellten.

Im Spiel um Platz drei ließ die Vinotinto Venezuelas den chilenischen Elfen mit 3:0 keine Chance und gewann Bronze. Alle Treffer fielen nach dem Wechsel innerhalb von 15 Minuten. Zuvor hatten sich Argentinien (3:0 gegen Bolivien) und Paraguay (5:4 gegen Ecuador) ihre WM-Tickets gesichert. Im Match um den fünften Platz glichen die Silberländer noch in der 95. Minute gegen Paraguay aus, verloren dann jedoch im Elferballern mit 4:5, wobei ausgerechnet der Torschützenkönig des Turniers, Thomás de Martis (CA Lanús, sechs Einlochungen) versagte. Das Spiel um den siebten Platz war historisch. Das Bolivien des Argentiniers Jorge Perotta siegte mit 1:0 gegen Ecuador und sicherte sich den letzten WM-Platz. Das einzige Tor des Matches notierte Santos García (Bolívar). Es bedeutete die Rückkehr Boliviens zu einem Mundial der Altersklasse nach 38 Jahren. Es findet im November statt. Bis dato kickten die Altiplanos lediglich die WM 1985 (China) und 1987 (Kanada). Bolivien triumphierte, als Abwehrchef Deinner Ordóñez die Pille gegen García vertändelte, der die halbe Abwehr vernaschte und kurz nach der Pause mit einem Rechtsschuss den Sieg perfekt machte. Seit der Edition 2009 hatte Bolivien keine zwei Spiele in einem Wettbewerb gewinnen können. Damals hieß es 4:1 gegen Ecuador. Der Star Boliviens bei diesem Sudamericano war zweifellos Jesús Maraude. Er schoss am häufigsten aufs Tor, legte seinen Kumpels auf, eroberte den Ball zurück wie niemand sonst.

In der Copa Libertadores der Amerikas gab es diese Woche überwiegend Überraschungen. Hervorzuheben ist der Klub Central Córdoba aus der ärmsten Provinz Argentiniens. Zum Auftakt, in seinem ersten internationalen Match überhaupt, kickte man unverdient Remis gegen das weiße Ballett der Liga de Quito. Nun folgte ein 2:1-Erfolg im Maracanã beim Regattaverein Flamengo Rio de Janeiro, einem der besten Klubs der Welt.

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Sport