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Aus: Ausgabe vom 12.11.2024, Seite 6 / Ausland
Unblock Cuba!

IAEA kooperiert mit Kuba

Zeichen gegen die US-Blockade: UN-Atombehörde eröffnet Zentrum für Meeresforschung auf sozialistischer Karibikinsel
Von Dieter Reinisch, Wien
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Der kubanische Meeresbiologe Fabián Pina (l.) erforscht Haie in der See vor Cienfuegos (31.8.2023)

Die in Wien ansässige Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) hat am Donnerstag eine neue Forschungsstelle in Kuba eröffnet. Das berichtete die UN-Behörde in einer Pressemitteilung. Es handele sich dabei um das erste IAEA-Kooperationszentrum für Meeresforschung, das gemeinsam mit dem kubanischen Zentrum für Umweltstudien Cienfuegos (spanische Abkürzung CEAC) betrieben wird. Das CEAC arbeitet seit vielen Jahren mit der IAEA zusammen und wendet nukleare und isotopische Techniken an, um die fragile kubanische Meeresumwelt effektiver zu schützen, so die einflussreiche UN-Behörde: »Diese Zusammenarbeit wird nun gestärkt.«

Das Forschungszentrum werde sich unter anderem auf Meeres- und Küstenverschmutzung, schädliche Algenblüten, Ozeanversäuerung und Kohlenstoffbindung konzentrieren. Die auf fünf Jahre angelegte Vereinbarung werde die Bemühungen der IAEA unterstützen, die Fähigkeit der Länder der Region zu verbessern, nukleare Techniken für die Meeresüberwachung einzusetzen, Sicherheitsprogramme für Meeresfrüchte zu stärken und die Widerstandsfähigkeit der Küstengemeinden zu fördern, betonte die IAEA.

»Die Überwachung der Auswirkungen von Ozeanveränderungen ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Gemeinschaften über die Informationen verfügen, die sie benötigen, um potentielle Bedrohungen zu erkennen und negative Auswirkungen abzumildern«, erklärte die IAEA. Mit der Arbeit des CEAC wolle die UN-Agentur den langfristigen »ökologischen und ökonomischen Wohlstand« Kubas und anderer Inselstaaten fördern. Für Beobachter bei der UNO ist die engere Kooperation zwischen IAEA und Kuba daher als ein Zeichen gegen die fortgesetzte Blockadepolitik der USA anzusehen.

Ende Oktober stimmten alle UN-Mitgliedstaaten mit Ausnahme der USA, Israels und Moldawiens, das sich enthielt, für die Aufhebung der US-Wirtschaftsblockade gegen Kuba. Die kubanische Resolution wurde von 187 Staaten am UN-Sitz in New York befürwortet. Die CEAC-Kooperation ist ein weiterer Schritt, der US-Politik entgegenzuwirken: »Das Zentrum wird Studien unterstützen, die für die Identifizierung von Quellen und Auswirkungen von Schadstoffen in der Umwelt relevant sind, und zwar unter Verwendung von Isotopen-, Nuklear- und molekularen Techniken«, sagte Florence Descroix-Comanducci, die Direktorin der neuen Einrichtung. »Die Fortschritte, die wir bereits in Zusammenarbeit mit CEAC erzielt haben, sind ein Beweis dafür, was die Wissenschaft leisten kann, und ich freue mich auf die Fortschritte, die sich aus dieser neuen Vereinbarung ergeben werden.«

CEAC ist seit langem an IAEA-Schulungen und koordinierten Forschungsprojekten beteiligt, um das wissenschaftliche Verständnis der Meeresverschmutzung durch Mikroplastik zu verbessern. »Eine erfolgreiche nachhaltige Meeresbewirtschaftung kann nur durch gemeinsame Anstrengungen erreicht werden. Diese Vereinbarung ist ein interinstitutioneller Rahmen, der zur Forschungs- und Personalkapazitätsbildung karibischer und lateinamerikanischer Wissenschaftler im Einsatz nuklearer und isotopischer Techniken beitragen soll«, sagte CEAC-Direktor Alejandro Garcia Moya am Donnerstag bei der Unterzeichnung der Kooperation.

Garcia Moya strich die Bedeutung für Kuba heraus: »Das IAEA-Kooperationszentrum ist ein weiterer Schritt zur Verbesserung unserer wissenschaftlichen Kapazitäten.« Im Rahmen des vereinbarten Arbeitsplans wird CEAC Schadstoffe analysieren, die Auswirkungen der Mikroplastikverschmutzung bewerten und mit Polonium-210 und Cäsium-137 Sedimentkerne datieren, um die Kohlenstoffbindungsraten in Meeresablagerungen zu bestimmen. Das Zentrum sei auch ein »weiterer Schritt zur Steigerung der Kapazitäten in Kuba und der Region Lateinamerika und Karibik, zur Unterstützung lokaler, regionaler und nationaler Institutionen und zur Förderung des weltweiten wissenschaftlichen Fortschritts«, wurde von der IAEA vergangene Woche in der Pressemitteilung betont.

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