Sabotage: Glasfasernetze in Frankreich gekappt

Paris. Unbekannte haben in Teilen Frankreichs in der Nacht Glasfasernetze beschädigt. Neun der 101 französischen Départements sind betroffen, wie der französische Telekommunikationsverband FFTélécoms am Montag abend mitteilte. Paris ist demnach nicht darunter. Die Auswirkungen für Kunden seien begrenzt, denn teils habe man auf Rückfallleitungen zurückgreifen können. Die Hintergründe waren zunächst unklar.
Die nächtlichen Angriffe auf das Langstreckennetz habe mehrere Telekommunikationsanbieter und sowohl Festnetz als auch Mobilfunk betroffen. Die Staatsanwaltschaft in Paris übernahm federführend die Ermittlungen, unter anderem wegen der Beschädigung von Telekommunikationseinrichtungen mit dem Ziel, grundlegenden Interessen der Nation zu schaden. Die Fahndungsarbeit wurde der »Unterabteilung für Terrorismusbekämpfung« (SDAT) und der Generaldirektion der Gendarmerie übertragen. Dazu, wen man hinter den Sabotageakten vermutet, teilte die Staatsanwaltschaft zunächst nichts mit.
Die Zeitung Le Parisien berichtete, dass die Anbieter Bouygues, Free und SFR betroffen seien. SFR habe zwischen 1.00 Uhr und 3.00 Uhr nachts »Vandalismus« in den sechs Gegenden gemeldet. Kabel seien durchtrennt worden. Dies habe Auswirkungen auf das Festnetz und das Mobilfunknetz - auch von ausländischen Anbietern, die das Netz von SFR nutzten.
Erst am Freitag hatten Unbekannte Anschläge auf das Netz der französischen Bahn SNCF verübt und damit kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris starke Störungen des Zugverkehrs ausgelöst. Ob es einen Zusammenhang des neuen Vorfalls mit dem Bahnangriff gibt, ist bisher unklar. (dpa/jW)
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