Nachschlag: Unbedingt loyal
Klar, man kann eine Person so bezeichnen, die dumm ist wie drei Meter Feldweg. Gemeint ist hier aber etwas anderes. Es geht um das treueste Utensil, das ein jeder deutsche Soldat mit sich herumträgt: den Klappspaten. Die Bundeswehr preist ihn in der Videoclipreihe »60 Sekunden«: »Ein wahres Multitalent der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft«. Der Zweck des Dings: Schützengraben ausheben, auf dem Spatenblatt Ravioli kochen, dem Feind eins über die Rübe ziehen. Was man halt so macht. Warum, wird nicht erwogen, der Krieg ist Condition humaine, gewöhnt euch dran. Ein Youtube-Nutzer schreibt nostalgisch über das Wehrmachtswerkzeug seines Opas: »Ich hab’ noch den Klappspaten von meinem Großvater, mit dem war er 1943 in Kursk und 1944 in der Normandie, da ist der Stiel aus Holz und die Stellschraube aus Bakelit am Spatenblatt datiert mit 1942 und dem Herstellercode gyr.« Der Klappspaten, die Kriegsschaufel zum Liebhaben. (cn) https://www.youtube.com/watch?v=2ETQguK7ZHc
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