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Aus: Ausgabe vom 25.05.2024, Seite 8 (Beilage) / Wochenendbeilage

Gurken-Avocado-Suppe

Von Maxi Wunder

Worüber wir uns in der Coolen Wampe noch gar nicht unterhalten haben, ist über das Ausgeizen von Gurken. Hierbei geht es um die Steigerung des Gurkenertrags und infolgedessen um das einzige, wofür es sich zu leben lohnt: den Aufstieg der Hobbygärtnerin zur Gurkenkönigin. Hier ein paar Tipps und Tricks:

Wie bei Tomaten bilden sich in den Blattachseln von Gurken, also zwischen dem Haupttrieb und einem Seitentrieb die sogenannten Geiztriebe. Dieser Blattaustrieb kann frühzeitig ausgeknipst werden. Er sollte bitte nicht mit den Blüten verwechselt werden. Das Ausgeizen vermindert ferner Pilzkrankheiten wie Mehltau, der sich häufig in zu dichtem, feuchtwarmem Laub ausbreitet. Die Luft kann nach dem Ausgeizen besser zirkulieren und Blätter sowie Früchte laufen nicht Gefahr, auf dem Boden aufzuliegen. Auf Bodenbeeten wachsende Freilandgurken haben das Verfahren natürlich nicht nötig.

Der eigentliche Garant für den Aufstieg in den Gurkenadel dank reicher Ernte aber ist das Rankgerüst. Salatgurken, auch bekannt als Schlangengurken, werden mit Hilfe von Baustahlmatten oder Seilen aus Bast bzw. Kunstfaser in die Höhe gezogen. Man kann sie im Gewächshausboden mit Heringen verankern, bis zum Dach straff hochziehen und dann an der Dachkonstruktion festbinden. So ist es möglich, auf einer kleinen Fläche viele Pflanzen anzubauen.

Dass man mit Gurkenzucht reich werden kann, zeigt ein Ausflug in den Spreewald, wo Erzeugerinnen und Erzeuger für ein Glas ungesunde Essiggurken gerne mal elf Euro verlangen. Im Supermarkt kostet das gleiche Zeug zwei Euro fünfzig, aber da ist nicht so schönes Wetter und Bötchenfahren für 15 Euro pro Person gibt es auch nicht.

Wen der Spreewaldnepp schon sauer macht, der konsumiert vielleicht noch keine deutschen Nachrichten. Die setzen zwangsläufig Stresshormone frei, etwa wenn sich Boris Pistolius am 8. Mai bei seinem Besuch in den USA in devoter Art und Weise als europäischer »Führer« der NATO-Kriege empfiehlt. Adrenalin und Cortisol überfluten das Nervensystem des »Tagesschau«-Guckers und bereiten den Körper auf eine »Kampf oder Flucht«-Reaktion vor, die sich vor dem Bildschirm aber nicht entladen kann. Mit dem Hund war man schon unten, alles kurz und klein hauen verärgert die Mitbewohner – der Couch-Potato übersäuert. Übersäuerung kann Auslöser für eine Vielzahl von Beschwerden sein, die alle aufzuzählen langweilig wäre. Deshalb reicht es hier, sich zu merken, dass die Gurke (ohne Essig!) Stoffwechselstörungen erfolgreich entgegenwirkt. Für die heiße Jahreszeit empfehle ich daher folgende Entgiftung:

Gurken-Avocado-Suppe (basisch)

Eine geschälte und gehackte Salatgurke, eine geschälte, entkernte Avocado, eine Handvoll frischen Spinat und eine kleine Knoblauchzehe in den Mixer geben. Den Saft einer halben Zitrone, einen TL geriebenen Ingwer und einen EL gehackten frischen Dill hinzufügen. 250 ml kaltes Wasser dazu schütten und alles zu einer glatten Suppe pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Optional: Eiswürfel hinzufügen, um die Suppe besonders erfrischend zu machen. Die Suppe in Schalen füllen und sofort servieren.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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