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Aus: Ausgabe vom 08.04.2024, Seite 8 / Abgeschrieben

Trauer um Peter Sodann

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Schauspieler Peter Sodann im Café des Neuen Theaters

Zum Tod des Schauspielers Peter Sodann äußerten sich am Sonntag die Landesvorsitzenden von Die Linke Sachsen, Susanne Schaper und Stefan Hartmann:

Wir trauern um einen begnadeten Schauspieler und einen engagierten Kämpfer für eine gerechtere und sozialere Gesellschaft. Peter Sodann war zeit seines Lebens eine kritische Stimme, die sich mit Missständen nicht zufriedengab. Er wird ein Vorbild bleiben und als solches fehlen. Unsere Demokratie braucht Menschen wie ihn, die nicht schweigen, sondern sich aktiv einbringen. Unsere Gedanken sind bei der Familie, die mit ihm auch einen liebevollen Ehemann, Vater und Großvater verliert.

Zur Besetzung des Steinkohlekraftwerks Scholven in Gelsenkirchen erklärte Ende Gelände am Sonnabend:

Seit 5.30 Uhr wird das Steinkohlekraftwerk Scholven in Gelsenkirchen von Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände blockiert. Seit über neun Stunden ist das Kraftwerk damit von der Steinkohlenachfuhr abgeschnitten. Bereits gestern kam es durch eine Blockadeaktion in den Niederlanden zu Unterbrechungen bei der Steinkohlelieferung vom Rotterdamer Hafen nach Deutschland. Ende Gelände und die niederländische Gruppe »Kappen met Kolen« wollen den sofortigen Kohleausstieg erreichen.

Dazu Jule Fink, Sprecherin von Ende Gelände: »Wir blockieren das Kohlekraftwerk Scholven und sorgen dafür, dass zumindest heute die CO2-Emissionen dieser Dreckschleuder gestoppt werden. Die Bundesregierung verweigert den Kohleausstieg, indem sie Klimakilleranlagen wie diese für systemrelevant erklärt und einfach weiterlaufen lässt. Das lassen wir nicht zu. Die Blockade steht stabil, auch wenn jetzt geräumt werden soll. Und wir sagen jetzt schon: Wir werden wiederkommen, solange auch nur ein einziges Kohlekraftwerk seinen Dreck in die Atmosphäre bläst, damit Konzerne wie Uniper weiter Gewinne machen können. Wir nehmen den Kohleausstieg selber in die Hand.«

Das Steinkohlekraftwerk Scholven hatte wie 15 andere Kohlekraftwerke zu Ostern vom Netz gehen sollen. Nun wurden seine beiden mit Steinkohle betriebenen Kraftwerksblöcke als systemrelevant eingestuft und werden wie 71 weitere Steinkohleblöcke in Betrieb bleiben. Die letzten sollen erst 2038 abgeschaltet werden. Kohle gilt als besonders klimaschädlicher Brennstoff. In der Kritik der deutschen und niederländischen Aktivist*innen steht dabei auch der Import von Steinkohle aus Kolumbien, die in deutschen Kraftwerken verfeuert wird. Denn sie richtet auch bei ihrem Abbau vor Ort extreme ökologische Schäden an, den Betreibern der Minen werden zudem immer wieder Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Jule Fink weiter: »Hier im Kraftwerk Scholven verbrennt Uniper Blutkohle aus Kolumbien. Für den Strom, der hier produziert wird, werden in Kolumbien Menschen aus ihren Dörfern vertrieben, vertrocknen die Felder wegen des enormen Wasserverbrauchs der Mine, schuften die Arbeiter*innen in den Tagebauen unter menschenverachtenden Bedingungen und wird der Protest dagegen mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Wir wollen die großen Energiekonzerne vergesellschaften. Denn nur so können wir die Ausbeutung im globalen Süden beenden und den uneingeschränkten Zugang zu sauberem Strom für alle garantieren. Schluss mit fetten Krisengewinnen auf dem Rücken der Schwächsten. Demokratisch und dezentral wollen wir gemeinsam darüber entscheiden, wie Energie erzeugt, verwendet und wie sie verteilt wird.«

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