Nachschlag: Von Wölfen und Hunden
Es gibt drei Sorten von Menschen: Schafe, Wölfe und Schäferhunde. So erklärt Vater Kyle seinen Söhnen die Welt. Ähnlich schon Gary vom »Team America«, als er gegen Alec Baldwin und die Writers Guild polemisiert. Baldwins moralische Aktien sind letzthin ein wenig gesunken, doch der Widerspruch zwischen Moralität und Wirklichkeit der bürgerlichen Gesellschaft trägt. Sie braucht diese Schäferhunde, und zugleich widerlegen sie durch das, wofür sie gut sind, das große Reklamemärchen des Liberalismus. Chris Kyle kann gut mit langen Läufen, meldet sich bei der Armee und findet sich irgendwann nach 2003 in Bagdad wieder, wo er einen irakischen Sniper jagt, der Dutzende US-Soldaten erlegt hat. Kyle gewinnt das historisch nicht belegte Duell, das Regisseur Clint Eastwood erkennbar bei »Enemy at the Gates« abgekupfert hat. Zurück in der Heimat stirbt er auf einem Schießplatz, killed by friendly fire. Ein Schäferhund? 400.000 getöteten Irakern während der Zeit der amerikanischen Besatzung fiele vielleicht ein anderes Wort ein. (fb)
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