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Aus: Ausgabe vom 28.03.2024, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft
United Automobile Workers

Arbeiter klagen Mercedes an

Kampf gegen Union Busting in USA
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In den USA bislang noch gewerkschaftsfrei: Mercedes

Die Beschäftigten des größten Mercedes-Benz-Werks in den USA haben als Reaktion auf das »aggressive und illegale Union Busting durch das Unternehmen« mehrere Bundesklagen beim National Labor Relations Board eingereicht. Wie die Gewerkschaft der Automobilarbeiter UAW am Dienstag mitteilte, beantragen die Beschäftigten eine einstweilige Verfügung, um die Repressalien des Unternehmens gegen Beschäftigte zu beenden, die sich für ihre Rechte am Arbeitsplatz einsetzen.

Im Februar gaben die Mercedes-Arbeiter bekannt, dass die Mehrheit ihrer Kollegen im Mercedes-Werk in Vance, Bundesstaat Alabama, eine Gewerkschaftszulassungskarte unterzeichnet hatte. Nach Angaben der Gewerkschaft sind alle Mercedes-Werke weltweit gewerkschaftlich organisiert – mit Ausnahme der beiden Werke des Unternehmens in den Vereinigten Staaten.

»Seit wir angefangen haben, uns zu organisieren, habe ich meinen FMLA-Urlaub (unbezahlter Urlaub für medizinische Behandlungen oder aus familiären Gründen, jW) mehrmals bei der Geschäftsleitung beantragt, und jedes Mal hieß es, sie hätten die Papiere verloren«, zitierte UAW Lakeisha Carter, eine Mercedes-Mitarbeiterin im Batteriewerk. »Ich bin eine ausgesprochene Gewerkschaftsbefürworterin, und Mercedes hat mich illegal für meine Abwesenheit aus medizinischen Gründen diszipliniert, die eindeutig durch meine FMLA-Anträge abgedeckt war. Das ist einfach nur eine Vergeltungsmaßnahme von Mercedes, aber ich lasse mich nicht einschüchtern.«

Die Mercedes-Beschäftigten sind Teil der landesweiten Bewegung von nicht gewerkschaftlich organisierten Automobilarbeitern, die nach dem Sieg bei den drei großen Automobilunternehmen der UAW Ende Oktober beitreten wollen. Mehr als 10.000 Automobilarbeiter sind in den vergangenen Monaten der Gewerkschaft beigetreten. Öffentliche Kampagnen wurden u. a. bei Mercedes, Volkswagen in Chattanooga, Tennessee, Hyundai in Montgomery, Alabama, und Toyota in Troy, Bundesstaat Missouri, gestartet.(jW)

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