Nachschlag: Ein Puppenheim
Geister und Puppen pflegen ihre innige symbolische Beziehung. Im Puppenspiel erscheint etwas Unvorhergesehenes; etwas, das von ganz anderen Augen gesehen wird. Im Horrorfilm ist das oft der Blick aus dem Jenseits. Der Blick, sagt die Psychoanalyse, ist auf der Seite des Objektes. Beispielsweise ein Fenster. Im Kinderzimmer blickt ein Fenster in halbnaher Einstellung auf drei Mädchen, die Teegesellschaft spielen. Das Fenster blickt so intensiv, bis die Mädchen aufstehen, die Köpfe ihrer Puppen mit ihren blank geputzten schwarzen Lederschnürstiefeln zertreten, sich vor dem Fenster in einer Reihe aufstellen und schließlich, wie auf Kommando, hinaushüpfen. Ins Jenseits. Von da an sind die Mädchen auch auf der Seite der Objekte, denen der Blick gehört: Geister und Puppen. Die Großaufnahme einer blonden und blauäugigen Puppe beschließt die gespenstische Teestunde im Puppenhaus. Man macht nichts Aufregendes, aber wenigstens ist ein Großteil des vertrauten Repertoires des Unheimlichen. angemessen vertreten.(aha)
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