Putin gewinnt Präsidentschaftswahl
Von Reinhard LauterbachBei der Präsidentschaftswahl in Russland ist Wladimir Putin mit einem Rekordergebnis im Amt bestätigt worden. Nach Angaben der Wahlkommission erhielt er 87,31 Prozent der Stimmen, deutlich mehr als vor sechs Jahren. Von seinen drei Gegenkandidaten war der Kommunist Nikolai Charitonow mit 4,6 Prozent der erfolgreichste. Die Beteiligung lag im Landesdurchschnitt bei 76 Prozent und übertraf damit ebenfalls die von 2018. Wie üblich, wurden die höchsten Beteiligungen aus den nordkaukasischen Republiken gemeldet: In Tschetschenien soll sie 96 Prozent betragen haben. Aber auch in den russischen Regionen, die in den letzten Tagen ukrainischem Beschuss ausgesetzt waren, war die Teilnahme überdurchschnittlich: Im Gebiet Belgorod etwa lag sie bei gut 82 Prozent. In den an Russland angegliederten ukrainischen Regionen soll sie zwischen 88 (Cherson) und 98 Prozent (Donezk) gelegen haben, auf der Krim betrug sie 85,5 Prozent.
Putin äußerte nach der Wahl die wohl zutreffende Vermutung, dass in der »gegenwärtig schwierigen Lage« ein Teil der Wählerschaft der traditionellen Opposition auf Nummer sicher gegangen sei und für ihn gestimmt habe. Ganz in diesem Sinne sicherte der kommunistische Kandidat Charitonow nach Schließung der Wahllokale Putin seine Loyalität im »Kampf gegen den gemeinsamen Feind« zu.
Von seiten der nicht zur Wahl zugelassenen liberalen Opposition gab es viele Fälschungs- und Manipulationsvorwürfe. Belege gab es dazu nicht, möglicherweise auch deshalb, weil keine Wahlbeobachter oppositioneller Gruppen zugelassen waren. Die staatlichen Behörden warfen der Opposition ihrerseits »Vandalismus« vor. So seien Wahlurnen vereinzelt mit grünem Farbstoff übergossen worden, um die Stimmzettel ungültig zu machen.
Die Reaktion im Westen war erwartbar: Die Abstimmung sei keine echte Wahl gewesen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ließ erklären, er werde anders als noch vor sechs Jahren Putin keinen Glückwunsch übermitteln. Die offizielle Amtseinführung Putins für sein neues Mandat ist für den 7. Mai geplant – zwei Tage vor dem Tag des Sieges über den Faschismus.
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Die jW ist nicht das Verbreitungsmedium für Verlautbarungen irgendwelcher AfD-Heinis, noch weniger für diese Neonazipartei. Können Sie das verstehen, Herr Pfannschmidt? Ich jedenfalls möchte solches hier nicht lesen. Im übrigen gilt, dass es nicht üblich ist, dass eine private nichtstaatliche Organisation einem Staat oder seinen Repräsentanten gratuliert. Das können Sie als Privatmann Pfannschmidt jederzeit machen. Gratulation an die Botschaft der Russischen Föderation, Berlin, Unter den Linden. Geht auch nachträglich. Also ran an den Griffel und dem russischen Präsidenten gratulieren. Den Kollegen Döring habe ich hier schon einmal auf seine Leseschwäche hingewiesen. Er konnte damals meinen Kommentar nicht verstehen und hat ihn als rechtsradikal eingeschätzt. (…) Auch hier wie bei Herrn Pfannschmidt gilt: wenn es die beiden mit ihrem teilweise Irrsinn nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Herzlich Paul Vesper, DKP
2.: Ich zitiere mich: »Auf der Gegenseite sei die Linkspartei genannt. Deren(!) ›Kommunistische Plattform‹ (…)«. Wenn Sie dies gründlicher gelesen hätten, hätten Sie verstanden, dass die »Kommunistische Plattform« innerhalb(!) der Partei »Die Linke« / »Linkspartei« / »PdL« angesiedelt ist.
3.: Ein kurzes, aber meines Wissens immer noch gültiges Statement der »Kommunistische Plattform« finden Sie in https://kpf.die-linke.de/start/ , aus dem ich kurz zitiert habe. Der komplette Satz lautet: »Die Plattform tritt sowohl für kurz- und mittelfristig angestrebte Verbesserungen im Interesse der Nicht- und wenig Besitzenden innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft als auch für den Sozialismus als Ziel gesellschaftlicher Veränderungen ein.« Im Klartext: Die Systemfrage ist für die »Kommunistische Plattform« keineswegs, wie Sie meinen, erledigt, sondern nur aufgeschoben!