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Aus: Ausgabe vom 12.03.2024, Seite 16 / Sport
Handball

Wer meckert, fliegt

Im Topspiel der Handballbundesliga besiegt der SC Magdeburg die Füchse Berlin
Von Ken Merten
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Wer will hier noch den Videobeweis fordern? Die Füchse Berlin, gut bedient (10.3.2024)

Die Magdeburger Handballhalle war zum Sonntag vernünftig drapiert: »Final Four für alle«, hieß es da auf Spruchbändern, »Handball muss bezahlbar bleiben« und »Weniger Event, mehr Fans«. Damit schloss sich der lokale Anhang dem Protest mehrerer Flensburger Fangruppen an, die die Anhebung der Ticketpreise für das Final Four um den DHB-Pokal der Männer in Köln kritisierten. Damit würden treue, eh schon am Geldbeutel gepackte, Unterstützer verdrängt durch das »austauschbare Eventpublikum«, das kommt, wenn Erlebniswert durch Exklusivität kreiert wird.

Die Partie, bei der gegen den Schmarrn protestiert wurde, war kein Pokal-, sondern ein Meisterschaftsspiel. Mit dem SC Magdeburg und den Füchsen Berlin trat der Zweite gegen den Ersten der Bundesliga an.

Die Gäste fanden besser in die Partie und führten nach zehn Minuten mit 5:3. Erst Mitte der Halbzeit kippte das Spiel, als die amtierenden Champions-League-Sieger ihr Überzahlspiel zu einem 5:0-Lauf nutzten und mit 9:7 in Front gingen. Die Torhüter waren anfangs kein Faktor, die Vorteile lagen jedoch bei fünf Paraden klar auf seiten der Füchse im Vergleich zu zwei gehaltenen Bällen der beiden Keeper der Gastgeber. So verhieß der Berliner Anschlusstreffer zum 15:16 von Lasse Andersson zur Halbzeitsirene durchaus eine offene Restpartie.

Der MDR erlaubte sich dann einen drolligen Kniff zur Erhöhung des Erlebniswertes und ließ das Pausengespräch mit Nationaltrainer Alfreð Gíslason neben einem der Tore stattfinden, weswegen permanent Bälle der sich einschießenden Wechselspieler durchs Bild flogen. Der stets stoische Gíslason wünschte sich von der Begegnung vor allem »gesunde deutsche Nationalspieler«, musste er doch für das diese Woche anstehende Qualifikationsturnier für Olympia bereits nachnominieren.

In der zweiten Spielhälfte nahmen die technischen Fehler zu. Magdeburg konnte seine Führung stabilisieren, auch weil das Team insgesamt viermal häufiger aufs Tor werfen durfte. Lehrreich hinsichtlich Regelwerk: Der Fuchs Fabian Wiede bekam in der 50. Minute eine Zeitstrafe für das Fordern des Videobeweises. Der spanische Keeper der Sachsen-Anhaltiner, Sergey Hernández, stellte in den letzten zwei Minuten mit zwei Paraden den 31:28-Sieg sicher.

Im Pokal der Frauen holte derweil die TuS Metzingen mit einem 30:28 (15:17) gegen Bietigheim das erste Mal den Pott.

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