Ausstand für mehr Urlaub
Die Arbeit in DHL-Paketlagern ist besonders schwer und wird vor allem in der Nacht und unter hohem Zeitdruck erledigt. Mehr Erholungszeit ist also dringend geboten. Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die Beschäftigten des DHL-Logistikzentrums am Leipziger Flughafen daher fünf zusätzliche Urlaubstage. Derzeit gesteht der Tarifvertrag ihnen maximal 28 Tage im Jahr zu. Damit bleibt die Regelung hinter anderen tarifvertraglichen Vereinbarungen im Konzern DHL zurück.
Bereits in der ersten Verhandlungsrunde hatte der Konzern dargestellt, dass eine Erhöhung der Urlaubszeit nicht zur Kostenentwicklung der DHL Hub Leipzig GmbH passe. Die Sendungsmengen seien rückläufig, die Kosten pro Frachtstück stiegen und das Personalkostenbudget sei nach der letzten Lohnrunde 2023 am Limit. Außerdem sei die Wochenarbeitszeit in den vergangenen Jahren auf 38,5 Stunden abgesenkt worden. Verdi weist die Behandlung von Erholungszeit als Kostenfaktor zurück.
Da DHL auch in der zweiten Verhandlungsrunde letzte Woche nicht auf die Forderungen der Beschäftigten einging, will Verdi vor der dritten Verhandlungsrunde nächste Woche nun den Druck auf den Konzern erhöhen. Die Gewerkschaft ruft die Beschäftigten diesen Donnerstag nachmittag bis Freitag früh zum Warnstreik auf.
»Es erscheint schier als Frechheit und zeugt von Respektlosigkeit gegenüber den eigenen Beschäftigten, dass sich die Arbeitgeber auch nach vier Verhandlungstagen nicht in der Lage sehen, ernsthaft zu den berechtigten Forderungen ihrer Beschäftigten mit uns zu verhandeln«, erklärte der zuständige Verdi-Sekretär Tobias Kraushaar am Mittwoch.
Verdi rechnet mit einer großen Streikbeteiligung, wie die Leipziger Volkszeitung am Mittwoch berichtete. DHL seinerseits arbeite demnach allerdings bereits daran, Maßnahmen einzuleiten, um die Auswirkungen der Arbeitsniederlegungen so gering wie möglich zu halten. (jW)
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