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Aus: Ausgabe vom 24.02.2024, Seite 15 / Geschichte
Chronik

Anno … 9. Woche

1919, 3. März: Die KPD und eine Mehrheit der Vollversammlung des Berliner Arbeiter- und Soldatenrates rufen zum Generalstreik für die Anerkennung der Räte, die Entwaffnung und Auflösung der konterrevolutionären »Freiwilligenverbände« sowie die Bildung einer Arbeiterwehr auf. Daraufhin verhängt die preußische Regierung noch am selben Tag den Belagerungszustand. Reichswehrminister Gustav Noske (SPD) wird die »vollziehende Gewalt« übertragen. Am 6. März marschiert General von Lüttwitz mit seinen Truppen in Berlin ein. Es kommt zu bewaffneten Zusammenstößen. Noske verhängt am 9. März das Standrecht, nachdem am Tag zuvor angesichts der militärischen Übermacht der Abbruch des Streiks beschlossen worden war. Am 11. März werden 29 Matrosen der Volksmarinedivision in der Französischen Straße erschossen. Die Kämpfe enden am 12. März mit der Besetzung von Berlin-Lichtenberg durch die Lüttwitz-Truppen.

1924, 3. März: Die türkische Nationalversammlung schafft das Kalifat ab und verweist alle Mitglieder der Dynastie, die bis zur Aufhebung des Sultanats 1922 das Osmanische Reich regiert hatte, des Landes. Die 600jährige Ära der osmanischen Herrscher endet.

1954, 26. Februar: Mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit beschließen die Regierungsparteien CDU/CSU, FDP, DP, GB/ BHE gegen die Stimmen der SPD im Bundestag eine Änderung des Grundgesetzes und schaffen damit eine verfassungsrechtliche Grundlage für die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Der Wehrexperte der SPD, Fritz Erler, bezeichnet das Vorhaben als »Ermächtigungsgesetz« und argumentiert, dass allein das Bundesverfassungsgericht über die Rechtmäßigkeit einer Wehrergänzung entscheiden könne. Die Wehrpflicht wird schließlich am 21. Juli 1956 per Gesetz eingeführt.

1989, 27. Februar: In Guarenas, nahe der venezolanischen Hauptstadt Caracas, bricht ein, später »Caracazo« genannter, Aufstand der verarmten Bevölkerungsschichten aus. Sie protestieren gegen die neoliberalen Reformen des sozialdemokratischen Präsidenten Carlos Andrés Pérez, die wegen der hohen Verschuldung des Landes und der damit einhergehenden Abwertung der Landeswährung durchgeführt werden sollten. Der Widerstand entwickelt sich aufgrund der immer höheren Fahrtkosten aus dem 15 Kilometer entfernten Städtchen Guarenas nach Caracas und wächst sich in kürzester Zeit zu einem tagelangen Aufstand aus. Die Regierung sieht sich bedroht und lässt die Armee aufziehen. Bei den Kämpfen sterben bis zu 3.000 Menschen.

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