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Aus: Ausgabe vom 19.02.2024, Seite 16 / Sport
Bobsport

Vom Schlitten überrollt. Der Weltcup im Bobsport in Altenberg

Von Thomas Behlert
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Siegreiches Zweierbobduo: Laura Nolte (vorn) und Deborah Levi

Der letzte Test vor der Skeleton- und Bobweltmeisterschaft geriet richtig aus der Bahn. Beim Training der Viererbobs kam es am 14. Februar in Altenberg zu zwei schweren Stürzen. Johannes Lochner aus Berchtesgaden, der im Zweierbob den Weltcup anführt, zog sich eine Verletzung der Halswirbelsäule zu, sein Anschieber Erec Bruckert erlitt eine Gehirnerschütterung. Noch schlimmer traf es den Viererbob aus der Schweiz. Pilot Michael Vogt erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und Prellungen, der 27jährige Sandro Michel zog sich Verletzungen im Hüftbereich sowie schwere Verletzungen im Brustkorb zu. Er wurde bereits zweimal operiert. Michel wurde in der Bahn vom eigenen Schlitten überrollt, da er bewusstlos in der letzten Kurve lag.

Beinahe zwangsläufig musste so ein Unfall passieren – da die Bobs immer schneller werden und auch Streckenposten, die jetzt vom IBSF Weltverband gefordert werden, so ein Geschoss nicht halten können, wenn Fahrfehler vorausgehen. Bobsportler wissen freilich um die Gefährlichkeit ihres Sports, wie die Bahn in Altenberg beschaffen ist, wissen sie auch. Bahnchef Jens Morgenstern, der sich oder die Bahn nicht als Buhmann hingestellt wissen will, meinte: »Wir haben keine Fehler gemacht und nach allen Regularien und Bestimmungen gehandelt.«

In den später stattfindenden Wettkämpfen kam es zu folgenden Ergebnissen: Europameister Adam Ammour gewann gemeinsam mit Anschieber Costa Laurenz in Abwesenheit Lochners den Weltcup in Altenberg (17.2.). Francesco Friedrich und Thorsten Margis, die im ersten Durchgang noch führten, landeten mit 0,18 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz. Auf Rang drei fuhren überraschenderweise die Südkoreaner Kim Jinsu und Hyeonggein Kim.

Unbeeindruckt von den Stürzen ist Peking-Olympiasiegerin Laura Nolte auch im Zweierbob (18.2.) zum Weltcupsieg in Altenberg gefahren. Nach ihrem Erfolg im Monobob (17.2.) war die Freude bei der Winterbergerin diesmal um so größer, da ihre Olympia-Anschieberin Deborah Levi aus Potsdam nach langer Verletzungspause ihr Comeback feierte. Das Duo verwies am Sonntag mit zwei Start- und Laufbestzeiten Weltmeisterin Kim Kalicki mit 0,64 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Die Wiesbadenerin fuhr mit der Magdeburgerin Anabel Galander. Dritte wurde die Rumänin Andreea Grecu.

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