Angriffe auf Infrastruktur
Von Ina SembdnerDie Ukraine hat Verstärkung in die seit Monaten umkämpfte Kleinstadt Awdijiwka im Osten des Landes entsandt. Angesichts eines Teilrückzugs in der Stadt wurde die 3. Sturmbrigade, eine der wichtigsten ukrainischen Kampfeinheiten, nach eigenen Angaben vom Donnerstag eilig dorthin verlegt. Die Brigade bezeichnete die Lage in Awdijiwka via Kurznachrichtendienst Telegram als »die Hölle« sowie »bedrohlich und instabil«. Der stellvertretende Brigadekommandeur Maxim Schorin erklärte laut Reuters, die Kämpfe seien viel heftiger als bei der Schlacht um Bachmut, die ukrainischen Truppen seien zahlen- und waffenmäßig unterlegen.
Von russischer Seite wurden derweil fünf Tote durch einen ukrainischen Raketenangriff auf die südrussische Stadt Belgorod gemeldet. Unter den Todesopfern sei auch ein Kind, teilte Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. 18 Menschen seien verletzt worden, darunter fünf Kinder. Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti wurde ein Einkaufszentrum in der Regionalhauptstadt in der Nähe der Grenze zur Ukraine getroffen. Zuvor hatte Russland einen ukrainischen Drohnenangriff auf ein Öldepot in der südwestrussischen Region Kursk vermeldet. Dabei sei ein Brand in der Anlage ausgelöst worden, teilte Regionalgouverneur Roman Starowoit über Telegram mit. Verletzte habe es nicht gegeben.
Russland setzte unterdessen in fast allen Landesteilen seine Angriffe mit Raketen fort. Die Hälfte der insgesamt 26 Raketen sei von der Flugabwehr nachts und am frühen Donnerstag morgen abgefangen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Über Opfer und Schäden an zivilen Objekten wurden aus mehreren Landesteilen berichtet. In der östlichen Region Charkiw wurde Behördenangaben zufolge eine 67 Jahre alte Frau getötet. Aus dem westukrainischen Lwiw wurden drei Verletzte gemeldet. Laut Energieministerium wurde dort zudem eine Transformatorenstation stark beschädigt. Infolgedessen sei ein nicht näher genanntes Infrastrukturobjekt ohne Strom, hieß es. »Der Feind attackiert Objekte der zivilen Infrastruktur«, schrieb der Militärgouverneur von Dnipropetrowsk, Sergij Lissak, auf seinem Telegram-Kanal. Im Umland der Hauptstadt Kiew wurden durch herabfallende Raketentrümmer gut ein halbes Dutzend Wohnhäuser beschädigt.
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