Nachschlag: Bescheidene Zuversicht
Besser nicht zu dick auftragen: Die Demonstrationen gegen die AfD sind die neue Hoffnung für die Demokratie. Für viele sind sie ein Zeichen, dass es die bürgerliche Mitte noch gibt, dass sie sich mobilisieren lässt und weiß, was auf dem Spiel steht, beginnt der Beitrag »Wofür, wogegen? – Die Demonstrationen gegen rechts und die Zukunft der Republik« am Dienstag kleinlaut. Die Historikerin Christina Morina fragt sich, warum der Begriff Republik beim »wofür« der Proteste bislang keine Rolle zu spielen scheint. »Warum verhandeln wir die Verteidigung der Demokratie nicht stärker unter Berufung auf die republikanische Idee?« Die Antwort ist schnell gefunden: »Im Osten erinnert ›Republik‹ bis heute wohl so manchen an die hohlen Parolen der DDR-Zeit. Zum Tag der angeblichen Republik mussten die Leute zu Massenumzügen antreten.« Ach so. Und »die bescheidene Zuversicht der Selbstbezeichnung ›Bonner Republik‹ verlor mit der deutschen Einheit ein stückweit ihren Boden«. Wie schade. (ae)
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