Lyrikerin Elke Erb gestorben
Berlin. Die Lyrikerin Elke Erb ist tot. Sie starb am Montag abend im Alter von 85 Jahren in Berlin, wie eine Sprecherin des Suhrkamp-Verlags am Dienstag unter Berufung auf Erbs Umfeld mitteilte.
Erb wurde 1938 im kleinen Scherbach in der Eifel geboren. Bereits 1949 ließ ihr Vater, der marxistische Literaturhistoriker Ewald Erb, die Familie nach Halle in die DDR nachkommen. Sie studierte Germanistik, Slawistik und Pädagogik und arbeitete in den 60er Jahren als Lektorin beim Mitteldeutschen Verlag. Ihr Werk umfasst Lyrik, Kurzprosa und Übersetzungen. Ihre ersten Bücher waren »Gutachten, Poesie und Prosa« (1975) und »Der Faden der Geduld« (1978), ausgewählte Texte erschienen auch im Westen. »Ich reagiere wie eine Windharfe und registriere deren Klänge getreu wie ein Forschungsbericht«, beschrieb Erb einmal ihre Arbeit, die Teil der literarischen Subkultur der DDR war. Ihre Texte erschienen häufig in inoffiziellen Literaturzeitschriften.
Heute gilt Erb als eine der bedeutendsten zeitgenössischen Lyrikerinnen deutscher Sprache. Zuletzt lebte sie in Berlin. Am 18. Februar wäre sie 86 Jahre alt geworden. 2020 war Erb mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt worden, der wichtigsten literarischen Auszeichnung in Deutschland. (dpa/jW)
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